Acht Highlights in 14 Tagen

Sonnenschein über Landscahft in der Toskana
Bild: unsplash.com, Giuseppe Mondi

Mit großartigen Bildern im Kopf genieße ich gerade den Herbst. Denn ich durfte in den vergangenen Wochen dienstlich und spirituell unterwegs sein zu Orten, von denen viele Menschen träumen.

In Santiago de Compostela war ich bei der Europäischen Bischofskonferenz. Zum ersten Mal. Das Thema war spannend: Der Christliche Glaube in einer nachchristlichen Gesellschaft. Die ganze Vielfalt europäischer Mentalitäten, Kulturen und theologischer Meinungen wurde da offenbar. Und draußen umlagerten viele junge Pilger die Kathedrale des heiligen Jakobus. Es ist schon bewegend, was dort in den vergangenen 30 Jahren entstanden ist: ein neuer Ort der Sehnsucht und der europäischen Glaubenskultur.

Über den Autor

Franz-Josef Bode ist unser Bischof und Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Seit 2010, damals als erster deutscher Bischof, schreibt Bode in unserem Bistumsblog über Begegnungen und Gedanken aus seinem bischöflichen Alltag.

Kurz darauf eine Pilgerfahrt auf den Spuren Niels Stensens (1638 bis 1686) in die Toskana. Der Selige hat eng mit meinem Leben zu tun, weil er in meiner Heimat Paderborn als Weihbischof gewirkt hat und später auch in Bereichen des Bistums Osnabrück. Darüber hinaus war er ein großer Brückenbauer zwischen den Naturwissenschaften und der Theologie. Sein Grab ist in Florenz, die Stadt seiner Lebenswende zum Katholischen Glauben ist Livorno. Diese Orte habe ich mit rund 70 Personen bei herrlichem Frühherbstwetter besucht.

Danach ging es nach Lucca, Pisa, Orvieto und Assisi. Unser Standort war Siena. Der kulturelle und spirituelle Reichtum dieser Gegend ist unbeschreiblich. Und das in einer begnadet schönen Landschaft: Morgens der sich hebende Nebel, am Tag die warme Herbstsonne auf bunt strahlenden Bäumen und Büschen und abends der klare Sternenhimmel.

So verband sich für mich die Spurensuche nach Niels Stensen mit dem Erleben von Orten, die von Millionen von Pilgern und Touristen aufgesucht werden, die alle spüren: Hier hat die Schöpfung, hier hat der Glaube, hier haben die Geschichte und die Kunst eine innere Verdichtung, wie es sie selten in Europa, ja in der Welt gibt. Mit tausend Bildern im Kopf und solchen Erfahrungen im Herzen bestehe ich nun besser den Alltag mit seinen Herausforderungen – zumindest für eine gute Spanne Zeit.

 

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