Adiós Panama!
Müde und dankbar sitze ich auf meinem Zimmer. Soeben ist der WJT mit dem Abschlussgottesdienst zu Ende gegangen. Es waren intensive Stunden mit wenig Schlaf. Gestern die Vigilfeier mit Papst Franziskus – die Gestaltung hat mich sehr angesprochen. Lateinamerikanische Musik in vielen Variationen, die ermutigende Predigt des Papstes und die stille Anbetung mit mehreren 100.000 Jugendlichen auf dem Feld vor der Monstranz. Es war Stille – für mich eine der Gebetszeiten, die ich nicht vergessen werde.
Am Sonntag waren wir um vier Uhr in der Frühe schon zum Abschlussgottesdienst aufgebrochen. Die Eucharistiefeier mit Papst Franziskus begann um acht Uhr. Auch deren Gestaltung und Organisation hat mich fasziniert, die lateinamerikanische Dynamik war zu spüren. Es hat ohne größere Pannen geklappt. Die Botschaft des Papstes war klar: Lebt heute das Evangelium – gestaltet euer Nazareth – euren Alltag!
Über den Autor
Theo Paul ist Generalvikar und damit Stellvertreter des Bischofs und Leiter der Verwaltung des Bistums. In seinen Blogbeiträgen greift er gerne aktuelle Themen auf.
Panama war mein erster Weltjugendtag. In den zurückliegenden Jahren habe ich die Diskussionen über den WJT mitbekommen. Die vorgenommenen Einteilungen der teilnehmenden Jugendlichen kann ich nicht nachvollziehen: „WJT-Teilnehmer sind fromm, unkritisch gegenüber Kirche und Gesellschaft, neigen zum Fundamentalismus. Mitglieder des BDKJ sind zu kritisch, nicht katholisch in den Fragen der Sexualmoral, stark politisch, haben Distanz zur Frömmigkeit und zur Kirche.“ Diese Einteilung stimmt einfach nicht mehr! Auch WJT- Teilnehmende haben Fragen und Kritik bezüglich der kirchlichen Sexualmoral, dem Zölibat und der Ämterfrage für Frauen und Männer.
Es ist notwendig, die verschiedenen Fragen und Erwartungen in der Kirche offen zu diskutieren, um unnötige Enttäuschungen zu vermeiden. Diese Erwartung zur ausgangsoffenen Diskussion ist bei den jungen Erwachsenen deutlich wahrnehmbar.
Ich bin dankbar für die Tage in San Salvador und in Panama. Danke für die Gespräche und Begegnungen, für die Gottesdienste und das Glaubenszeugnis junger Menschen.