Alle wurden satt
Die Platten leer, das Essen alle – und das kurz nach Veranstaltungsbeginn. Ein Albtraum für jede Gastgeberin. Es passierte vor kurzem im Forum am Dom. Nach dem ökumenischen Friedensgottesdienst im Dom haben wir abends zur Begegnung eingeladen. Wie schön, dass nach dem Gottesdienst nicht alle nachhause eilen. Bei strömenden Regen betreten immer mehr Menschen das Forum. Doppelt so viele, wie angemeldet sind. Puuh, dieser erfreuliche Zuspruch bringt uns ins Schwitzen. Das bestellte Fingerfood wird verflixt knapp, schießt es mir durch den Kopf.
Die gleiche Sorge steht meinen Kolleginnen und Kollegen ins Gesicht geschrieben. Eine große Schlange bildet sich erwartungsvoll am Buffet und die Platten mit den leckeren Kleinigkeiten leeren sich rasant. Noch verströmen die letzten Zucchiniröllchen einen appetitlichen Duft, dann sind auch sie auf einem Teller gelandet. Nichts mehr da. Was tun? Kein Bäcker hat mehr auf, bei dem man schnell noch Gebäcknachschub besorgen könnte. Wie unangenehm. Man möchte einfach verschwinden und nicht mitbekommen, wie das weitergeht.
Über die Autorin
Daniela Engelhard ist Leiterin des Forums am Dom in Osnabrück. Bei der Arbeit in dieser Einrichtung der Citypastoral kommt sie mit vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt. Von Erlebnissen und Themen, die sie bewegen, berichtet sie in ihren Blogbeiträgen.
Stattdessen stecken wir kurz die Köpfe zusammen und sagen uns: „Es ist, wie es ist.“ Wir können es nicht ändern, aber aus der Situation das Beste machen. Und wunderbare Gäste helfen kräftig dabei mit. Ihnen wird schnell klar, dass man nur sehr bescheiden zugreift, damit alle ein wenig Essen erhalten. Manche verzichten ganz auf den Gang zum Buffet. Andere erfreuen sich am guten Wein. Und die Stimmung an den Tischen scheint bestens zu sein. Man trifft nette Leute wieder, unterhält sich gut, lacht miteinander und freut sich über ein friedvolles Zusammensein an einem regnerischen Abend im Herbst. Und das geht offensichtlich auch ohne viel Essen. „Die Zeiten des Überflusses sind vorbei“, raunt mir ein Besucher verständnisvoll im Anblick der leeren Platten zu. Ich stimme ihm erleichtert zu, auch wenn ich ihm gerne mehr geboten hätte. Die Gäste bleiben lange. Fast beschämt es mich etwas, dass sich viele schließlich mit einem zufriedenen „Danke“ verabschieden.
Ein Abend wie in der Bibel, denke ich auf dem Nachhauseweg. Auf der Hochzeit zu Kana ging der Wein aus. Und bei der Speisung der vielen Tausend am See von Galiläa waren die Jünger und Jüngerinnen Jesu entsetzt über das wenige Brot, das zunächst zur Verfügung stand. Aber in der Gemeinschaft mit Jesus reichte es. Alle wurden satt.
Es ist schon wundersam, wie auch bei uns aus dem Albtraum ein wunderbarer Abend wurde.
Ein herzliches Guten Morgen,
es war einfach schön am gestrigen Tag den 14.11.23, erstmals in unserem Leben und Alter von 75 Jahren in Osnabrück und im Dom zu verweilen. Da kommt man vom Rheinland hierher, man spürte in der Stadt und Kirche sofort eine Beziehung, eine Beziehung die meine Frau und ich nicht für möglich gehalten haben. Die Stille im Dom, eine angenehme Stille, die wir in unserem Alter dort empfunden haben. In dieser Zeit, wo niemand weiß wohin sich unsere Lebensreise hin entwickelt. Frieden wo bist du, wir Sehnen uns danach, wir sind in Sorge, was wird erneut geschehen mit der Menschheit, wenn die Mächtigen versagen, wenn sie uns Glaubens machen, sie würden alles dafür tun. Waffen für den Frieden, hat diese Illusion jemals funktioniert, nein ich möchte nur innehalten, versuchen meine Gedanken an Frieden und an Vernunft wach zuhalten. Osnabrück mit Münster, zwei Städte, zwei Frieden Städte, haben uns ein wenig Hoffnung und Zuversicht, Stille hier und da gegeben. Keine Träumerei, die Träume die in unsere Seelen verborgen sind sollen wach werden in der Zukunft unseres Lebens.