An Tagen wie diesen …
Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, ihre sieben Säulen behauen. Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ihren Wein gemischt und schon ihren Tisch gedeckt. Sie hat ihre Mägde ausgesandt und lädt ein auf der Höhe der Stadtburg: Wer unerfahren ist, kehre hier ein. Zum Unwissenden sagt sie: Kommt esst von meinem Mahl, und trinkt vom Wein, den ich mischte. Lasst ab von der Torheit, dann bleibt ihr am Leben, und geht auf dem Weg der Einsicht!
Sprichwörter 9,1-6
Welch ein Festtag, welch eine Einladung! Im Prachtgebäude der Weisheit ist ein Festmahl bereitet. Der Tisch ist gedeckt mit allerlei Gebratenem und Wein, wie üblich mit Gewürzen köstlich gemischt. Auf dem besten Platz der Stadt, dort wo die meisten Menschen zu treffen sind, laden die weiblichen Bediensteten des Hauses ein, umwerben die Passanten: Kein elitärer Kreis sammelt sich da auf dem Asphalt, die Einladung gilt auch allen Unwissenden und Unerfahrenen, die Orientierung für ihr Leben suchen und (geistige) Nahrung: Den vollen Geschmack des Lebens!
Das Bibelfenster
Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.
Haben Sie eine Frage? Eine ganz andere Idee zum Thema? Oder möchten das Bibelfenster als kostenlosen Newsletter abonnieren?
Dann schreiben Sie uns!
An bibelfenster@bistum-os.de
Gott will mit uns das Leben feiern, er will uns auf Wege des Lebens führen: „Lasst ab von der Torheit, dann bleibt ihr am Leben. Wir werden verstehen und leben und singen und jubeln. „Lasst in eurer Mitte Psalmen, Hymnen und Lieder erklingen, wie der Geist sie eingibt“, schreibt der Apostel Paulus. Auf dem Weg zum Fest steigt unwillkürlich die Melodie eines bekannten Lieds der Toten Hosen in mir auf:
Ich wart‘ seit Wochen
Auf diesen Tag
Und tanz‘ vor Freude, über den Asphalt
Als wär’s ein Rhythmus
Als gäb’s ein Lied
Dass mich immer weiter, durch die Straßen zieht
Komm dir entgegen
Dich abzuholen
Wie ausgemacht
Zur selben Uhrzeit,
Am selben Treffpunkt,
Wie letztes Mal. (…)An Tagen wie diesen
Wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen
Haben wir noch ewig ZeitIn dieser Nacht der Nächte, die uns so viel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht …
Gerrit Schulte, Diakon