Wie Religion in öffentlichen Schulen zum Thema gemacht werden soll, darüber wird in Wissenschaften, Gesellschaft, Politik und Religionsgemeinschaften gestritten. Dieser Diskurs um den Religionsunterricht ist notwendig und sinnvoll. Dass die Auseinandersetzungen mit weltanschaulichen Fragen eines eigenen Faches bedarf, wird kaum in Frage gestellt. Doch wie soll dieses Fach aussehen? In dieser Diskussion geht es um folgende Alterativen:
Verschiedene Modelle für religiöse Bildung in der Schule
Religionskundlicher Unterricht
Religionsunterricht und Lebenskundeunterricht der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften
Bekenntnisorientierter Religionsunterricht
Kooperativer bekenntnisorientierter Religionsunterricht
Besonders im Fokus steht die Bekenntnisorientierung. Ob diese in einer weltanschaulich pluralen Gesellschaft noch die richtige Form des Religionsunterrichts ist, wird dabei besonders in Frage gestellt und damit auch Religionslehrer*innen und ihre Profession. Wir stellen hier nun die Argumente dafür und dagegen dar und erläutern unsere Schlussfolgerung.
(Contra) Nicht von gestern, …
…sondern für die Zukunft. (Pro)
Bekenntnisorientierung ermöglicht mehr Praxisbezug.
Der Praxisbezug ist konstitutiv für religiöses Lernen.
Bekenntnisorientierung führt zu Transparenz.
Bekenntnisorientierung ist performativ.
(Contra) Nicht privat und hermetisch, …
… sondern öffentlich und diskursiv. (Pro)
Dem Bildungsauftrag der Schule verpflichtet.
Die vom Grundgesetz gewollte Mitverantwortung der Religionsgemeinschaften wird so konkret.
Religionsunterricht untersteht der staatlichen Schulaufsicht.
(Contra) Nicht Bekehrung, …
… sondern Befähigung zum persönlichen Urteil. (Pro)
Es gelten für den Religionsunterricht die Grundregeln demokratischen Lernens
>> Ermöglichung eines selbständigen Urteils
>> Kontroversitätsgebot
>> Subjekt- bzw. Schülerorientierung
Religionskritik innerhalb der Religionsgemeinschaft
Begründete Entscheidung für oder gegen die Glaubensoption
(Contra) Inklusive Schule nicht trotz der Religion, …
… sondern mit Religion. (Pro)
Nicht trotz, sondern mit der Religion willkommen
Ermöglichung des Erwerbs von Kompetenzen in der religiösen Muttersprache
Höhere Fachkompetenz und fundiertere Unterricht