Authentische Gesichter

Plakate der Caritas-Kampagne
Bild: Caritas

In jener Zeit sagte Johannes – einer der Zwölf – zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.  

Markus 9,38-41

 

Krankenkommunion im Altenheim. Die Seniorin kann kaum sprechen, nur einzelne Worte des „Vaterunser“ schafft sie; das Schlucken der Hostie fällt ihr schwer. Die Altenpflegefachkraft, die mich begleitet, greift der Dame liebevoll um Kopf und Schulter, richtet sie etwas auf und spricht sie mit ihrem Namen an: „Frau Müller*, möchten Sie etwas Wasser trinken?“ Vorsichtig setzt sie das Glas an. Die Seniorin ist erleichtert. Wie oft erlebe ich solche Szenen.

„Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.“ Und: „Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns“, sagt Jesus, als seine Jünger einen Heiler an seinem Tun hindern wollen, weil er ihnen nicht nachfolgt. Jesus macht ihnen deutlich: Es geht nicht darum, ihnen nachzufolgen, sondern ihm. Es geht nicht darum, einer Gruppe und deren Erwartungen und formalen Voraussetzungen nachzulaufen, sondern in Jesu Geist und Namen das Gebot der Liebe zu tun.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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Die Caritas im Bistum Osnabrück zeigt in diesen Wochen in den sozialen Medien und auf großformatigen Plakaten in den Innenstädten die authentischen Gesichter und Geschichten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Ich gehe zur Arbeit und nicht in die Kirche“, sagt Ulrike (42). Ottmar (57) grüßt direkt daneben mit dem Satz: „Ich gehe zur Arbeit und in die Kirche.“ Caritas zeigt Gesicht. Authentisch, freundlich, den Menschen zugewandt. Sie alle arbeiten mit ihren ganz unterschiedlichen Biographien, Konfessionen, Religionen und Einstellungen für die Caritas. „Hindert sie nicht daran.“

Gerrit Schulte, Diakon

PS: Mehr zur Caritas-Kampagne unter www.caritas.jobs

*Der Name ist geändert.