Keine Sorgen

Bibelfenster zum 7. März 2014:

Also macht euch keine Sorgen! Fragt nicht: „Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen?“ Mit all dem plagen sich Menschen, die Gott nicht kennen. Euer Vater im Himmel weiß, dass ihr all das braucht. Sorgt euch zuerst darum, dass es euch um sein Reich und seine Gerechtigkeit geht; dann wird er euch schon mit all dem anderen versorgen. Quält euch also nicht mit Gedanken an morgen; der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last hat.

Bibel 2000, Matthäus 6, 31 ff

 

Nein, dem kann und will ich nicht total folgen. Das wäre auch nicht verantwortbar: Alles werden lassen wie es gerade kommt. Gott wird es schon richten. Soll ich zusehen, wie Menschen zu Tausenden verhungern? Gott wird es schon richten. Soll ich zusehen, wie Menschen Menschen metzeln? Gott wird es schon richten. Soll ich den Menschen in der Gemeinde raten, die Kirche doch einfach im Vertrauen auf Gott „den Bach runter gehen“ zu lassen? So bitte nicht!
Oder irre ich mich im Verstehen dieser Botschaft?
Die Jünger werden doch wohl angesichts dieser Botschaft Jesus gefragt haben: „Wie bitte, wie sollen wir das denn verstehen? Das in die Tat umsetzen? So blauäugig kann doch wohl der Meister nicht sein.“
Und dann hören diese Fragen plötzlich auch für mich auf.
Worum geht es denn eigentlich? Um ein befreites, um ein erlöstes Leben, um die Grundentscheidung für Gott als letzten Orientierungspunkt. An ihm scheiden sich die Geister.

Das Bibelfenster

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Der Bischof von Rom, Franziskus, der in diesen Tagen ein Jahr im Amt ist, geht da voran. Er zeigt unkompliziert, wie er seinen Weg gehen will: bescheiden und ohne Protz und Prunk. Rund um seinen Namen  „Franziskus“ fehlen alle Kürzel und Beigaben. Es ist interessant, in manchen kirchlichen Amtsblättern zu blättern und zu sehen, wie manche klammheimlich doch das Beiwerk ergänzen und mit veröffentlichen. Auch so mancher wartet noch auf einen Titel. Das aber scheint bei diesem Papst vergeblich zu sein.
Und ich: Ich habe nichts mehr zu verlieren, außer der Hoffnung auf ein menschliches Sterben und einen ruhigen Tod. Und dann: Dann nimmt Gott mich in seine Arme. Nimmt mich an wie ich bin. Um was soll ich mir da noch Sorgen machen?

Klaus Warning, Pastor in  Teilzeit