Und vom Himmel ein Brausen

Bibelfenster zum 28. Mai 2015

Als das Pfingstfest kam, waren wieder alle, die zu Jesus hielten, versammelt. Plötzlich gab es ein mächtiges Rauschen, wie wenn ein Sturm vom Himmel herabweht. Das Rauschen erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Dann sahen sie etwas wie Feuer, das sich zerteilte, und auf jeden ließ sich eine Flammenzunge nieder. Alle wurden vom Geist Gottes erfüllt und begannen in anderen Sprachen zu reden, jeder und jede, wie es ihnen der Geist Gottes eingab. Nun lebten in Jerusalem fromme Juden aus aller Welt, die sich hier niedergelassen hatten. Als sie das mächtige Rauschen hörten, strömten sie alle zusammen. Sie waren ganz verwirrt, denn jeder hörte die Versammelten, die Apostel und die anderen, in seiner eigenen Sprache reden. Außer sich vor Staunen riefen sie: „Die Leute, die da reden, sind doch alle aus Galiläa! Wie kommt es, dass jeder von uns sie in seiner Muttersprache reden hört? Wir kommen aus Persien, Medien und Elam, aus Mesopotamien, aus Judäa und Kappadozien, aus Pontus und aus der Provinz Asien, aus Phrygien und Pamphylien, aus Ägypten, aus der Gegend von Zyrene in Libyen und sogar aus Rom. Wir sind geborene Juden und Fremde, die sich der jüdischen Gemeinde angeschlossen haben, Insel- und Wüstenbewohner. Und wir alle hören sie in unserer eigenen Sprache die großen Taten Gottes verkünden!“

Bibel 2000, Apostelgeschichte 2, 1-11

 

Vor Jahren am Pfingstfest im Hamburger Michel: Zahllose Jugendliche rannten in die Kirche; alle hatten Birkenzweige in den Händen; ein gewaltiges Rauschen erfüllte das Gotteshaus. Unbeschreiblicher Jubel brach unter den Mitfeiernden aus.
Jedes Jahr im Pantheon in Rom, jener Kirche, deren Kuppel eine große runde Öffnung hat. Einzigartiger Lichteinfall. Immer. Bei Wind und Wetter und Sonnenschein. An Pfingsten fallen sieben Millionen roter Blütenblätter durch diese gewaltige Öffnung auf die Menschen herab. Geradezu ein sinnhaftes Zeichen der Liebe Gottes, die der Heilige Geist über die Menschen ergießt.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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Rauschende Birkenzweige, herabfallende Blütenblätter – sinnfällige, „sprechende“ Zeichen, die keiner Erläuterung bedürfen. Die Pfingstbotschaft der Apostelgeschichte live. Und dann an beiden Orten Menschen aus aller Herren Länder – was bedarf es mehr, um Pfingsten auch 2015 zu feiern?
Ich will auch nicht mehr sagen, schreiben, als: Lassen auch wir diese Zeichen zumindest in unseren Vorstellungen bei uns sein – dann  könnte Pfingsten auch in unserem Inneren ein buntes und „rauschendes“ Fest werden.

Klaus Warning, Pastor in Teilzeit