Zwei oder drei
Bibelfenster zum 14. September 2011:
Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
Einheitsübersetzung, Matthäus 18, 20
„Also ich finde, Religion ist wirklich Privatsache. Jeder muss selbst wissen, was er glaubt!“ – „Hast du absolut Recht! Das geht niemanden was an.“ Die beiden Männer auf dem Parkplatz vor der Kirche sind sich einig: Religion ist Privatsache, braucht keiner was von zu wissen.
Mir will der Gedanke des Sonntagsevangeliums nicht aus dem Kopf: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Jesus ist offensichtlich anderer Meinung. Er will in erster Linie nicht allein mit mir sein, er will unter die Leute. Und das vermutlich nicht um seiner selbst sondern um unseretwillen. Im Glauben geschieht etwas, was sich über mein Herz hinaus entfalten kann und mag. Allein glauben – privat, unerkannt, leise – ist eher die Notlösung.
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Der Raum, in dem Gott erfahrbar wird, ist größer. Zwischen euch bin ich zu finden, sagt Jesus in diesem Evangeliums-Satz, dort will ich sein! Im Klartext: Du bist kein einsamer Mensch und ich bin nicht dein privater Gott.
Zugegeben, das kann Glauben verwirrender machen und vor allem konfliktanfälliger. Oder auch reicher, bunter, vielfältiger. Wohlgemerkt: kann! Ich stelle mir vor, dass Jesus es so gemeint hat: Glaubt miteinander. Es ist reicher, bunter, vielfältiger. Und einladender – für Gott und Mensch.
Martina Kreidler-Kos (Frauenseelsorge)