Bibel und Liebe

Zwei Menschen stoßen am Strand mit Bier an
Bild: unsplash.com, Taylor Grote

Die Liebe ist Grundlage und wichtigster Ausdruck des christlichen Glaubens. Auch die Bibel bietet Texte zu vielen Aspekten der Liebe: in Freundschaft, Partnerschaft, Ehe und Familie, aber auch zum Fremden und Anderen in unserer Gesellschaft und zur gesamten Schöpfung.

Liebe und Sexualität als Themen der Bibel? Ja! Sogar ein ganzes Buch des Alten Testaments, das Hohelied, widmet sich diesem Thema – hoch erotisch, verführerisch und die Liebe feiernd. Aber wer hat sich schon mal bewusst Zeit genommen für die Liebeslieder, die starken Bilder und das Hohelied vielleicht sogar mit seinem Partner oder seiner Partnerin gelesen – oder es sich als Hörbuch vorlesen lassen?

Aber nicht nur dort, auch an weiteren Stellen der gesamten Bibel finden sich Erzählungen, in denen die Liebe in ihren vielen Facetten aufgegriffen wird. Nicht zuletzt in Gottes wichtigstem Auftrag an den Menschen: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Levitikus 19,18).

Auch im Neuen Testament gibt es Bibelstellen zum Thema Liebe. Im ersten Korintherbrief 1. Korinther 13 zum Beispiel Verse, die auch als Lied „Wenn ich alle Sprachen“ vertont wurden. Es benennt die Facetten der Liebe und wird auch gerne bei Hochzeiten als Lesung genommen. Ein weiterer dichter Text zum Thema Liebe lässt sich im ersten Brief des Johannes 1. Johannes 4,7-21 finden. Hier wird Gottes Liebe zu den Menschen beschrieben  – wie sie sich zeigt, worin sie besteht und was das bedeutet.

Wenn unter Liebe auch Hingabe oder Zuwendung verstanden wird, dann spielt die Liebe im Buch der Bücher sogar eine noch größere Rolle, als vielleicht auf den ersten Blick gedacht. Dann umfasst sie die partnerschaftliche, geschwisterliche, zwischenmenschliche Dimension genauso wie die Beziehung zwischen Gott und Mensch. Und von diesen Erzählungen ist die Bibel voll.

Weitere Infos

Sicher gibt es viele Werte und Beispiele in der Bibel, die auch heute als Orientierung für eine gelingende Beziehung dienen können. Um den biblischen Texten gerecht zu werden, sollten beim Lesen der kulturelle und sozio-historische Kontext mitgedacht werden, der sich von unseren heutigen Vorstellungen unterscheidet. Gleichzeitig heißt es sowohl im Alten als auch im Neuen Testament, dass wir Gott und einander lieben sollen – vielleicht der wichtigste Gedanke, um in Freiheit zu lieben.

Um die Liebe zu feiern, gibt es im Bistum Osnabrück im Sommer 2019 Getränkeuntersetzer, die mit Bibelzitaten und Impulsfragen bedruckt sind. Sie sollen dazu anregen, sich mit den schönen Seiten der Liebe zu beschäftigen – so wie es auch Papst Franziskus 2016 in seinem nachsynodalen Schreiben „Amoris laetitia“ getan hat. Denn wann lässt es sich besser über die Liebe und die Bibel philosophieren, als beim geselligen Zusammensein mit einem erfrischenden Getränk?!