Blitzlicht im grauen Alltag

Blitzlicht im grauen Alltag
Bild: pixabay.com. Jens Peter Olesen

Mitten im grauen und feuchtkalten Wetter in unseren Breiten zwei Sonnentage in Lugano. Wie kommt man dazu? Durch eine sehr spannende Begegnung der Präsidien der französischen, schweizerischen und deutschen Bischofskonferenzen zu einem jährlich stattfindenden Austausch, zum ersten Mal nach der Pandemie wieder präsentisch.

Lugano zeigte sich bei strahlender Wintersonne im besten Licht, und der abendliche Spaziergang durch die steile Altstadt war ein Erlebnis. Ebenso aber auch die intensiven Gespräche über das, was die Kirche in Frankreich und in der Schweiz bewegt. Immer wieder wird deutlich, wie unterschiedlich die Kulturen dieser Länder und Kirchen sind in der Vielsprachigkeit – auch des Glaubens.

Dennoch gibt es auch die gleichen Kernfragen nach dem Glauben in einer säkularen Gesellschaft, nach der Stellung der Frau in der Kirche und nach einer überzeugenden Beziehungsethik in der Sexualmoral. Auch das Miteinander von Priestern und Laien, der Priestermangel und die kirchlichen Dienste, hauptamtlich wie ehrenamtlich, all das sind Fragen und Sorgen, die uns alle betreffen. – Der Synodale Weg in Deutschland ist kein deutscher Sonderweg, sondern in den Inhalten zuinnerst verbunden mit unseren Nachbarländern, ja sogar weit darüber hinaus.

Über den Autor

Franz-Josef Bode ist Bischof des Bistums Osnabrück und Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Seit 2010, damals als erster deutscher Bischof, schreibt Bode im Bistumsblog über Begegnungen und Gedanken aus seinem bischöflichen Alltag.

In dieser Woche treffen sich in Prag Bischöfe und Kirchenvertreter und -vertreterinnen aus allen europäischen Nationen zur Vorbereitung der Weltsynode in Rom, die Papst Franziskus für Oktober einberufen hat. Dort wird sich zeigen, was in der Kirche alles in Bewegung ist und wie es höchste Zeit wird, sich den Herausforderungen unserer Zeit zu stellen.

Lugano – für mich fast wie ein Blitzlicht im grauen Alltag, ein sehr ermutigendes und mahnendes zugleich! Hoffen wir auf viel Heiligen Geist in Prag!

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