Bode: Christen sollten sich in Politik und Gesellschaft einmischen

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat die Christen dazu aufgerufen, sich mutig in Politik, Kultur und Gesellschaft einzumischen. Gerade heute brauche es Christen, die ihren Glauben „überzeugt und überzeugend“ leben, sagte Bode in seiner Silvesterpredigt im Osnabrücker Dom am 31. Dezember.

„Wir müssen einen neuen Aufbruch wagen“, betonte der Bischof. In Zukunft komme es immer mehr darauf an, den christlichen Glauben für alle Generationen einladend zu machen.
Bode erinnerte in seiner Predigt an das Zweite Vatikanische Konzil (1962 – 1965), dessen Beginn sich im kommenden Jahr zum 50. Mal jährt. Das Konzil sei ein Geschenk an die katholische Kirche gewesen, von dem sie bis heute lebe, beispielsweise in der Ökumene, im Verhältnis zum Judentum, zum Islam und den anderen Religionen, in der Liturgie und in der Auffassung der Rolle der Kirche in der Welt. Es gelte, die Impulse des Konzils neu zu lesen, sagte Bode. „Wir brauchen auch bei noch mehr Entscheidungsträgern der Kirche den Mut, neu an die Aufbrüche des Konzils anzuknüpfen und denen deutlich zu widerstehen, die das Rad rückwärts drehen wollen.“ 
Bode warnte davor, zu „binnenkirchlich“ zu denken: „Wir müssen immer auch die rund 80 Prozent der katholischen Christen im Blick haben, die nicht so eng mit ihrer Kirche verbunden sind über Gottesdienst und Engagement, die in der Distanz bleiben, scheu, gleichgültig oder enttäuscht.“ Der Dialog mit allen Menschen guten Willens sei heute für alle Beteiligten überlebensnotwendig.