Bundesfachtagung Schulpastoral tagt drei Tage im Exerzitienhaus Kloster Nette
Die schulpastorale Landschaft im Bundesgebiet ist so vielfältig wie es nur eben geht. In einigen Diözesen gibt es Schulpastoral an katholischen Schulen, einige Diözesen haben zusätzlich Referenten und Referentinnen für Schulpastoral an öffentlichen Schulen. Einige haben große Abteilungen mit vielen Ansprechpersonen, die für beispielsweise Grundschulpastoral zuständig sind, in anderen Diözesen ist die Abteilung relativ überschaubar. Im November tagten nun rund 30 Vertreterinnen für Schulpastoral in den verschiedenen Diözesen drei Tage in Osnabrück. Unter dem Thema „Verunsichert und überfordert – woher Mut zur Zukunft nehmen?“ arbeiteten die Teilnehmenden zum Thema Vulnerabilität und Resilienz.
Frau Marlies Mittler-Holzem als Prozessbegleitung in den drei Tagen stellte zunächst ihre Sichtweisen unter dem Thema „Verletzlichkeit als gesellschaftliche Konstante und Markenkern christlicher Religion“ zur Verfügung. Am ersten Abend gab es ein Gespräch mit Andrea Tüllinghoff, Lehrerin und Referentin des Misereor-Projekts „Globales Lernen“ unter dem Titel „Verletzlichkeit – weltweit“.
Der zweite Tag begann mit einem Vortrag von Dr. Christoph Hutter, dem Leiter der Ehe-, Lebens-, Familien- und Erziehungsberatung des Bistums Osnabrücks, unter dem Thema „Irgendwie wird alles Zuviel! Eskalierende Komplexität, Komplexitätsverweigerung und Kreativitätsforschung“. Nachmittags besuchten alle Teilnehmenden zwei verschiedene Workshops, die das Thema vertieften und mit den Erfahrungen aus der Praxis in Verbindung brachten: „Entwicklung braucht eine Richtung: life worth wanting“ (mit Herrn Dr. Christoph Hutter), „Was der Seele guttut – über Selbstfürsorge und Spiritualität“ (mit Herrn Dr. Martin Splett, Seelsorger in der Magdalenen-Klinik (eine kirchlich getragenen Fachklinik für psychische Erkrankungen)) oder „Schulpastoral – interreligiös: verunsichernd und überfordernd?“ (mit Frau Dr. Silvia Horsch-Al-Saad, Lehrerin für islamischen Religionsunterricht an der Ursulaschule in Osnabrück, einem Gymnasium in Trägerschaft der Schulstiftung im Bistum Osnabrück und Islamreferentin der Schulstiftung) und Frau Christa Prior, Lehrerin für katholischen Religionsunterricht und Koordinatorin der Schulpastoral an der Ursulaschule). Am Abend waren die Teilnehmenden zu einer Nachtwächterführung durch den Austragungsort Osnabrück und in eine regionaltypische Kneipe eingeladen.
Der letzte Tag der Bundesfachtagung stand unter dem Thema „Mut zur Zukunft“ die Erarbeitung von möglichen Entwicklungsrichtungen für Schulpastoral, schulpastorale Mitarbeitende und die Mitglieder der Schulgemeinschaften im Fokus, ebenso wie ein kritischer Rückblick auf die Tagung und der Ausblick auf die nächste Bundesfachtagung 2024, die in einem anderen Bistum stattfinden wird.
Die Bundesfachtagung findet alle zwei Jahre statt und wird selbstverantwortlich von den in der Schulpastoral Tätigen der verschiedenen Bistümer organisiert. Herr Dr. Winfried Verburg (Osnabrück) übergab den symbolischen Staffelstab der Bundesfachtagung Schulpastoral an Frau Dr. Irina Kreusch (Speyer), die künftig seinen Job als Ansprechpartner der „Koleischa“ (Konferenz der Leitungen der Schulabteilungen) für die Bundesfachtagung übernehmen wird. Ihm wurde seitens der Teilnehmenden ein großer Dank ausgesprochen für seine lange, kooperierende Arbeit in Sachen Schulpastoral.
Ein herzlicher Dank geht an alle Referentinnen und Referenten und dem Vorbereitungsteam der Tagung, besonders aber auch an die Schwestern im Kloster Nette, die so herzlich und strukturiert alle Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Tagung geschaffen haben.
