Das Bistum im Radio
Wer Kirche im Bistum Osnabrück erleben möchte, kann dies in den Kirchengemeinden, in Gottesdiensten, auf Veranstaltungen oder im Internet. Das Bistum ist aber auch im Radio und im Fernsehen vertreten – und erreicht damit viele Menschen.
Allein in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten NDR und Radio Bremen werden jährlich aus dem Bistum Osnabrück rund 300 Verkündigungs- und Hörfunkbeiträge, sieben bis neun Radiogottesdienste und gelegentlich auch ein Fernsehgottesdienst übertragen. Hinzu kommen rund 140 Beiträge bei den landesweiten niedersächsischen Privatsendern Radio ffn, Antenne Niedersachsen und Radio 21.
Das Recht auf Religionsfreiheit garantiert den Kirchen, ihre Glaubensgrundsätze öffentlich zu bezeugen. Deshalb regelt der Rundfunk-Staatsvertrag die Vereinbarung, dass ihnen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk „angemessene“ Sendezeiten eingeräumt werden. „Im Moment haben – entsprechend der Bevölkerungsproportionen – die Katholiken beispielsweise im NDR insgesamt 106 Minuten Wort pro Woche – die Protestanten mehr als doppelt so viel“, erklärt Ruth Beerbom, Redakteurin im katholischen Rundfunkreferat für den NDR. Sie ist für die redaktionelle Betreuung unterschiedlicher Formate im NDR und Deutschlandfunk zuständig. Mit Tabea Kolbeck gibt es auch eine Redakteurin für katholische Beiträge in den landesweiten Privatsendern. Bei Radio Bremen übernimmt diese Aufgabe der katholische Senderbeauftragte Christof Haverkamp. Insgesamt begleiten sie rund 35 Morgenandachts-Autorinnen und -Autoren aus dem Bistum Osnabrück.
Eine Gemeindereferentin auf Sendung
Eine von ihnen ist Gisela Püttker, Gemeindereferentin in der Domgemeinde Osnabrück. Sie erinnert sich noch gut an ihre erste Sendung vor über 20 Jahren: „Damals wurde explizit eine Autorin gesucht, und ich wurde von der Personalabteilung gefragt. Für mich als Frau in der Katholischen Kirche ist es eine gute Möglichkeit der Verkündigung neben der Gemeindearbeit.“ Schließlich erreichen die „Zwischentöne“ im Radio bis zu 750.000 Menschen je Andacht.
Alle zwei Jahre in etwa gestaltet sie eine Staffel der „Zwischentöne“ auf NDR 1 Niedersachsen. Das bedeutet, dass sie für montags bis freitags jeweils einen eineinhalb Minuten langen Beitrag vorbereitet. Das klingt zunächst gar nicht so viel, beinhaltet aber eine Menge Arbeit und Vorbereitung. Das ganze Jahr über macht sich Gisela Püttker Notizen, sammelt Ideen, Themen, die sie beschäftigen. Erlebnisse aus der Gemeindearbeit, Fragen, die ihr Kinder stellen und die etwas in ihr auslösen.
Einige Wochen vor der geplanten Ausstrahlung schickt sie dann Ruth Beerbom ihre Texte, die die Rundfunkbeauftragte redigiert und in der Länge an das Radioformat anpasst. Anschließend werden die Beiträge im NDR-Studio Osnabrück eingesprochen.
Eine Arbeit, die prägt
Weitere Infos
- 2024 wird ein Jubiläum gefeiert: 100 Jahre Rundfunk-Verkündigung. Mehr dazu erfahren Sie hier.
- Hier gibt es einen Überblick über katholische Radioangebote in Ihrer Nähe.
- Hier erfahren Sie mehr zur katholischen Fernseharbeit.
Die Arbeit an den Radiotexten haben Gisela Püttker in den vergangenen 20 Jahren geprägt. „Die Texte sind ziemlich kurz und ich muss in wenigen Worten eine Botschaft rüberbringen. Was will ich aussagen? Das habe ich mir auch für meine Arbeit als Gemeindereferentin zu Herzen genommen. Ich versuche, mit meinen Botschaften einen positiven Einstieg in den Tag, etwas Anspornendes rüberzubringen – wie das im Einzelnen aber von den Zuhörern aufgenommen wird, kann ich nicht beeinflussen.“
Damit ist es bei den unterschiedlichen Verkündigungssendungen im Rundfunk wie auch im richtigen Leben: Durch unterschiedliche Autorinnen und Autoren gibt es unterschiedliche Sichtweisen auf Gott und den Glauben.
Das Video zeigt, wie ein Radiogottesdienst im NDR entsteht: