Liebe auf dem Drahtseil

Braut klettert Felswand hoch
Bild: unsplash.com, Dylan Siebel

Blauer Himmel, die Sonne lacht, Rosen in der Hand, ein Traum von einem weißen Kleid und dann die feierlichen Worte: „Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens“. Das Hochzeitspaar schaut sich verliebt in die Augen, bei der Schwiegermutter kullern ein paar Tränen über die Wange, die Ringe werden getauscht – Happy End! So sieht sie aus, die idyllische Hochzeit, bekannt aus romantischen Filmen und Büchern. An dieser Stelle endet die Geschichte meist – was danach kommt, will ja auch eigentlich keiner mehr so genau wissen …

Die Wahrheit ist: Ehe ist eine tägliche und lebenslange Herausforderung! In Deutschland wurden 2016 rund 162 000 Ehen geschieden. Dem gegenüber stehen 410 000 neu geschlossene Ehen. Das Statistische Bundesamt hat berechnet, dass die 2016 geschiedenen Ehen im Durchschnitt knapp 15 Ehejahre bestanden hatten – keine rosigen Aussichten für die ewige Liebe.

Gott ist mit im Bund

Die Motive, sich zu trauen, sind vielfältig: Steuervergünstigungen, der Wunsch, die Beziehung auch offiziell zu festigen, ein rauschendes Fest feiern – und natürlich: die Liebe. Für Christen ist die Ehe aber noch mehr: ein Sakrament, das die Eheleute einander spenden im Vertrauen, dass als Dritter Gott mit im Bunde ist, schützend und leitend. Ein guter Grund, sich vertrauensvoll auf das Drahtseil zu wagen – jeden Tag aufs Neue.

Paar bei Sonnenuntergang am Strand
Wichtig für eine gute Ehe: reden, reden, reden – und das nicht erst, wenn es Probleme gibt Bild: pexels.com/Josh Willink

Eine der größten Herausforderungen für eine dauerhafte Partnerschaft ist dabei, miteinander im Gespräch zu bleiben bzw. immer wieder neu ins Gespräch zu kommen. Hört sich einfach an, kann aber sehr schwer sein, wenn das Kribbeln der Verliebtheit nachlässt, wenn der Alltag einkehrt oder wenn es besondere Herausforderungen zu bewältigen gilt: finanzielle oder gesundheitliche Probleme, Stress im Beruf und in der Familie. Wer das alles nicht mehr schafft, dem bieten die Ehe-, Familien-, Lebens- und Erziehungsberatungsstellen im Bistum Osnabrück Hilfe an. Allein, als Paar oder Familie kann man hier mit Fachleuten Probleme klären – oder einfach mal wieder ins Gespräch kommen.

Auch der Dritte im Bund kann in solchen Situationen hilfreich sein, mindestens im übertragenen Sinne. Im Zwiegespräch mit Gott lässt sich das Reden einüben – und Gottes Mitarbeiter auf Erden machen auch außerhalb der Beratungsstellen Angebote zur Ehebegleitung. Ob ein Wochenende zu zweit, ein intensiver Vormittag mit Kinderbetreuung oder eine knappe Woche Exerzitien – immer stehen die Kommunikation und ein liebevoller Umgang miteinander im Fokus. Damit das gemeinsame Leben auf dem Drahtseil kein einzelner Akt wird, sondern ein langfristiger Tanz. Alle Angebote finden Sie in der rechten Spalte!