Ein Wochenende mit Freunden
Die Ferienzeit (inzwischen in mehreren Bundesländern) ermöglicht auch mir als Bischof mehr Zeit des Aufatmens. Visitationen, Firmungen, Konferenzen, Korrespondenzen ruhen eine Zeit lang und der Urlaub von vielen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen entschleunigt die Vorgänge. So konnte ich mir in den letzten drei Tagen eine wunderbare Begegnung leisten mit einem Familienkreis aus der Gemeinde, wo ich vor über 25 Jahren Pfarrer war (Fröndenberg/Ruhr).
Aus dem damaligen Familienkreis ist eine freundschaftlich verbundene Gruppe geworden, die sich etwa alle zwei Monate trifft. Es sind sechs Ehepaare, deren Kinder erwachsen sind, die sich schon auf ihre Enkel freuen und weithin pensioniert sind. Einen ersten Höhepunkt unseres Treffens war ein gemeinsames Kochen in der Familienbildungsstätte Osnabrück. Ich hatte dieses gemeinsame Kochen geschenkt bekommen zum Geburtstag und kann nur jedem empfehlen, der eine fröhliche, gemeinschaftsstiftende und genussreiche Unterbrechung des Alltags sucht. Es war wirklich ein Abend voller Kultur und Muße, trotz der praktischen Art.
Über den Autor
Franz-Josef Bode ist unser Bischof und Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Seit 2010, damals als erster deutscher Bischof, schreibt Bode in unserem Bistumsblog über Begegnungen und Gedanken aus seinem bischöflichen Alltag.
Bummel durch Osnabrück, Führungen durch gelungene Umbauten von Kirchen (OS, St. Josef und die Kolumbariumkirche Hl. Familie), ein Besuch in Telgte und das Erleben der Telgter Wallfahrt aus der Perspektive am Straßenrand waren weitere Erfahrungen bei herrlichem Wetter, deren Bilder sich tief eingeprägt haben. Und immer wieder Gespräche und Mahl halten dazwischen. Der Besuch eines völlig renovierten Rittergutes zu einem modernen Gestüt gehörten ebenso dazu wie am Sonntag eine gemeinsame Eucharistiefeier in der Kapelle des Bischofhauses. Das alles war eine Erfahrung des Aufatmens und der Unterbrechung gerade in dieser Mischung von Kultur, Dialog, Muße und Spiritualität, die für mich mindestens einmal im Jahr neben allen anderen Formen der Unterbrechung und des Durchatmens dazu gehört. Ich bin sehr dankbar für diesen Familienkreis, gerade in meinem oft herausfordernden bischöflichen Dienst. Vor allem ist es gut, dass diese Gruppe mich nicht zuerst als Bischof kennt, sondern als Menschen und Priester. Ein schöner Vorgeschmack meines baldigen Urlaubs!