Eine Hommage an die „Sendung mit der Maus“

Die Maus feiert Geburtstag
Die Maus feiert Geburtstag Bild: Bistum Osnabrück

Klimperklimper, Trööttrööt, Stapfstapf – seit 50 Jahren ist das der Sound, der sonntags um halb zwölf in vielen Wohnzimmer zu hören ist. Die „Sendung mit der Maus“ feiert in diesen Tagen ihren 50. Geburtstag – Herzlichen Glückwunsch!

Seit dem 7. März 1971 erklärt die Maus mit Lach- und Sachgeschichten kleinen und großen Menschen die Welt. Zusammen mit dem Elefanten geht sie so wichtigen Fragen nach wie etwa: Wie kommen die roten Streifen in die Zahnpasta? Warum hat der Kronkorken Zacken? Wie funktioniert das Datenspeichern in einer Cloud?

Aber auch vor schwierigeren und unbequemeren Themen schrecken die Maus-Macher*innen in den Sachgeschichten nicht zurück. Für mich unvergessen ist zum Beispiel die nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl gesendete Mausfolge, in der mithilfe von Mausefallen und Tischtennisbällen eine Kettenreaktion erklärt wurde. Auch erinnere ich mich noch gut an die eindrücklichen Erzählungen von Armin über sein Erleben der Bombennächte im Zweiten Weltkrieg.

Auch andere komplexe Frage werden beantworte, wenn der kleine Erik (7 Jahre alt) z.B. fragt, wie denn Gott entstanden sei.

In ganzen Generationen hat die „Sendung mit der Maus“ die Neugier geweckt, herauszufinden, was hinter den Dingen steckt. Und dabei gelingt es ihr auf verständliche Art und Weise, auch noch die kompliziertesten Zusammenhänge schlüssig und unangestrengt zu erklären. Das begeistert Kinder und Erwachsene seit fünf Jahrzehnten gleichermaßen.

Über den Autor

Johannes Wübbe ist Weihbischof im Bistum Osnabrück. Auf wen er in seinem Alltag trifft und was ihn beschäftigt – in seinen Blogbeiträgen können Sie das verfolgen.

Was ist das Erfolgsrezept dieser Maus im Orange der 70er-Jahre?

Vielleicht ist es genau diese Mischung: die unbändige Neugier, die die Fragen der Kinder ernst nimmt und der selbst gewählte Anspruch, Komplexität zwar zu vereinfachen, aber nicht aufzulösen. Humor gepaart mit Anspruch und Sachlichkeit versammelt generationsübergreifend Familien noch heute vor dem Fernseher.

Alexander Gerst, der deutsche Astronaut, den die „Sendung mit der Maus“ mit auf die Internationale Raumstation begleitet hat, sagt über die Maus, ihre Neugier sei stärker als ihre Angst: Das mache Forscher aus.

Im Blick auf die gegenwärtige Situation der Kirche, die vielen Fragen und Umbrüche, denke ich still: Vielleicht ist das nicht nur eine gute Haltung für Forscher*innen, sondern auch für uns als Kirche. Womöglich sollten wird von der Maus lernen: von ihrer Neugier, ihrer Wissbegierde, ihrer Lebensnähe, von ihrer Art, Antworten zu formulieren, die den Menschen und seine Fragen ernst nehmen, und nicht zuletzt von ihrem Humor. – „Klingt komisch, is‘ aber so!“

 

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