Es summt und brummt rund um die Kirchtürme
Erster Platz des Umweltpreises des Bistums geht nach Lingen und Osnabrück / Insgesamt neun Auszeichnungen vergeben
Gleich zwei Pfarrgemeinden können sich über den ersten Platz beim Umweltpreis des Bistums Osnabrück freuen: St. Bonifatius in Lingen und die Domgemeinde St. Petrus in Osnabrück wurden von einer Jury aus 26 Bewerbungen ausgesucht. Die Gemeinde im Emsland hatte mehrere Projekte, von der Schaffung von Nistgelegenheiten für verschiedene Vogelarten im Kirchturm bis zur naturnahen Gestaltung des Friedhofs, verwirklicht. Die Dompfarrei in Osnabrück legte auf dem Gelände der Pfarreistandorte Wiesen und Insektenhotels an, um heimischen Insekten Lebensraum zu geben. Die Projekte entstanden in enger Zusammenarbeit mit dem NABU und erhielten jeweils 750 Euro Preisgeld. Beim Umweltpreis des Bistums wurde nach Ideen gesucht, Artenvielfalt und -schutz im kirchlichen Raum zu fördern.
Beide Projekte verbanden dieses Engagement für die Natur mit Aktivitäten in der Pfarrgemeinde: In Lingen feierte man zum Beispiel einen „Vogelstimmengottesdienst“. In Osnabrück wurden gleichzeitig Orte und Gelegenheiten geschaffen, wo Menschen sich begegnen können – wie eine Baumpflanzaktion für junge Hochzeitspaare. Dies entsprach der Intention des Umweltpreises, wurden die Projekte doch nach den Kriterien „Beitrag des Projekts für die Artenvielfalt, Möglichkeit der Beteiligung, Sichtbarkeit des Projekts, seine Vernetzung mit weiteren Gruppen und Organisationen und Langfristigkeit“, bewertet.
Zwei zweite Preise, jeweils mit 400 Euro dotiert, gehen an die Pfarrgemeinden St. Paulus in Vörden und St. Antonius in Papenburg: In Vörden wurden unter anderem Blühwiesen und Hochbeete angelegt und ein Hummelhaus gebaut, wo unter Rotlicht zwei Nester betrachtet werden können. In Papenburg konnte der Friedhof mit Bienenhäusern und spezieller Bepflanzung ökologisch ausgerichtet werden.
Und doppelt vergeben wurde auch der dritte Preis: Die Gemeinde St. Servatius in Beesten wandelte eine Rasenfläche an der Kirche in ein Blumenbeet um. Außerdem baute eine Gruppe von Menschen mit Behinderung ein Insektenhotel. Schülerinnen und Schüler der Angelaschule in Osnabrück errichteten unter anderem einen „digitalen Bienenstock“. Dieser kann per Internet beobachtet werden. Beide Preisträger wurden mit je 200 Euro unterstützt.
Jury vergibt auch „Mauersegler-Sonderpreis“
Weitere Infos
- Insgesamt waren Preise im Wert von 3.000 Euro ausgelobt, die für die Weiterführung der Projekte bestimmt sind. Außerdem gab es weitere Sachpreise. Der Jury gehörten an: Saja Schreiber vom Weltacker Osnabrück, Robert Tüllinghoff von der Biologischen Station Steinfurt und Domkapitular Ulrich Beckwermert vom Bistum Osnabrück.
- Mehr zum Schöpfungsmonat September und zum Thema Kirche und Umwelt finden Sie hier
Einen „Mauersegler-Sonderpreis“, dotiert mit je 100 Euro, verlieh die Jury an die Gemeinden in Gesmold und Glandorf. Dort wurde jeweils teils umfangreiche Vorkehrungen an Kirche und Kirchturm getroffen, damit die Vögel Brutmöglichkeiten vorfinden. Die Population konnte damit an beiden Standorten signifikant gesteigert werden.
Auch die Ortsgemeinde St. Ludgerus auf Norderney wird ausgezeichnet. Diese verleiht dort unentgeltlich Strandspielzeug an Tagesgäste. So kann vermieden werden, dass unnötig Spielzeug aus Plastik gekauft wird. Diese Idee war der Jury einen Innovations-Sonderpreis und 100 Euro Wert.
„Wir sind wirklich stolz und beeindruckt, dass es an so vielen Orten im Bistum innovative und kreative Projekte für den Schutz der Artenvielfalt gibt. Dafür allein hat es sich gelohnt, den Wettbewerb auszuschreiben“, sagte Domkapitular Ulrich Beckwermert aus der Bistumsleitung, der auch der Jury angehörte, bei der Preisverleihung. Diese fand heute (2. September) im Rahmen des 1. Diözesanen Schöpfungstages in der Katholischen LandvolkHochschule Oesede statt.