Familien willkommen – so wie ihr seid!

Kirche möchte für alle da sein – besonders Familien sollen sich hier willkommen fühlen. Doch was bedeutet das konkret? Eine familienfreundliche, offene Grundhaltung und eine Wertschätzung für Familie in all ihrer Vielfalt – das sind schon lange Werte, die im Bistum Osnabrück gelebt werden. Zusätzlich braucht es Orte, an denen Kinder Kinder sein dürfen, Eltern durchatmen können und Glaube gemeinsam gelebt wird. Drei Beispiele aus dem Bistum Osnabrück zeigen, wie das gelingen kann.

An manchen Kirchentüren, Gemeindehäusern oder auch anderen Gebäuden im Bistum Osnabrück hängen Türschilder mit der Aufschrift: „Hereinspaziert – Herzlich willkommen an die Familien in unserer Kirche!“ Diese Schilder sollen ein Zeichen setzen und sichtbar machen, dass Familien und Kinder hier so sein können, wie sie sind. „Kinder dürfen hier auch mal laut sein“, erklärt Kerstin Silies, die als Referentin für Kindertagesstättenpastoral im Bistum zuständig ist und sich für die Sichtbarkeit von Kindern in Kirchen stark macht. „Denn wo Familien sind, da wird Kirche lebendig“, ergänzt Silies.
Kirche Kunterbunt

In der Timotheusgemeinde am östlichen Stadtrand von Osnabrück wird es an einem Tag in diesem Sommer besonders bunt. Anfang September heißt es nämlich: Kirche Kunterbunt. Familien mit Kindern erleben dann Kirche etwas anders – als ein fröhliches Miteinander mit einer Ankomm-Zeit mit Getränken, einer Kreativzeit mit Spielen und Mitmachstationen, gemeinsamem Essen und einer Feier-Zeit mit einer biblischen Geschichte zum Thema „Herzlich Willkommen – wie Zachäus“ – so lautet nämlich auch das Thema für die ökumenische Veranstaltung. Die Idee von „Kirche Kunterbunt“ stammt ursprünglich aus England und wird mittlerweile in vielen Gemeinden in Deutschland umgesetzt. Die ökumenische Veranstaltung findet in Kooperation mit der Pfarrei Heilig Kreuz und der evangelischen Timotheusgemeinde statt. Sie wird getragen von einem engagierten Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen. Hier geht es zur Anmeldung und weiteren Informationen zur Aktion. Mehr Infos zum Konzept und der Idee von Kirche Kunterbunt finden Sie hier.
Freizeit für Alleinerziehende
Weitere Infos
- Eine Trauerseminar speziell für verwitwete Mütter und Väter mit Kindern wird im August angeboten.
- Außerdem gibt es im August einen Infoabend für achtsame Elternschaft in Patchwork-Familien.
- Eine Übersicht mit weiteren Beiträgen und Angeboten für Familien finden Sie hier.
- „Hereinspaziert“-Türschilder und Plakate erhalten Sie kostenlos vom Bistum. Dazu einfach per Mail eine Anfrage stellen an Birgit Witte, b.witte@bistum-os.de
Alleinerziehende haben meist wenig Zeit für sich selbst – und finden sich und ihre Bedürfnisse in klassischen Angeboten für Familien oft nicht wieder. Seit über 30 Jahren gibt es deswegen im Bistum ein Ferienangebot für alleinerziehende Mütter mit Kindern und Jugendlichen von 3 bis 14 Jahren. Die fünftägige Freizeit schafft einen Raum, in dem Austausch, Entlastung und Gemeinschaft möglich sind. Sie bietet den Müttern Zeit zum Kraft tanken, zur Vernetzung mit anderen und für Kreativität. Für die Kinder gibt es währenddessen ein eigenes, altersgerechtes Programm. Auch in diesem Jahr findet die Freizeit mit zwölf Familien im Jugendkloster Ahmsen statt. „Dieser Ort erfreut sich vor allem bei denen, die schon mal dort waren, sehr großer Beliebtheit, weil es dort einfach ein sehr besonderer Ort ist“, erklärt Andrea Grote, Referentin für Familienpastoral. „Seit 2018 bieten wir immer zwei Freizeiten pro Jahr für alleinerziehende Mütter mit Kindern an. Fünf Tage im Frühjahr auf Langeoog oder Norderney, Fünf Tage im Sommer in Ahmsen und nach Möglichkeit noch ein Wochenende zu Jahresbeginn oder Herbst in Ahmsen oder Rulle.“ Die Freizeiten erfreut sich jedes Jahr an großer Beliebtheit und sind oft lange vorher ausgebucht. Wer Fragen dazu hat, kann sich per E-Mail an Andrea Grote wenden: a.grote@bistum-os.de
Pop up Spiel

Ein weiteres innovatives Angebot für Familien ist das ökumenische Projekt „Pop up Spiel“ in Belm, Icker und Vehrte. Das ganze möglichst niederschwellig und unkompliziert. Gemeindereferentin Regine Gelhot aus der Pfarreiengemeinschaft Belm-Icker und die evangelische Diakonin Annika Schulze von der Christuskirche in Belm stehen im zweiten Jahr mit dem mobilen Spielplatz an unterschiedlichen Orten in der Region, an Grundschulen, Spielplätzen oder auch vor der Tafel in Belm. Die Idee, die kirchlichen Räume zu verlassen, „mal rauszugehen“ und einen Treffpunkt schaffen für Kleine und Große, entstand bei einem Vorbereitungstreffen für Schulgottesdienste. Unter einem geschützten Pavillon können Eltern und ihre Kinder Platz nehmen, verschiedene Spiele ausprobieren oder auch einfach die Zeit für ein Gespräch oder zum Stillen nutzen. “Viele Familien an den jeweiligen Orten sind dankbar für das tolle Angebot. Und gleichzeitig kam die Frage: Wann gibt es denn wieder Pop up Spiel?”, so Gelhot. Welche Stellplätze in den nächsten Monaten geplant sind, erfahren Sie bei Regine Gelhot: re.gelhot@bistum-os.de
Diese und weitere Angebote zeigen: Kirche kann ein Ort sein, an dem Familien in all ihrer Vielfalt einen Platz finden. Kirche ist da, wo Menschen sich gesehen und angenommen fühlen. Ob bei Kirche Kunterbunt, einer Familienfreizeit oder im Gottesdienst auf dem Spielteppich: Es geht darum, Räume zu schaffen, in denen sich Familien wohlfühlen. Denn: Sie sind nicht nur jetzt ein wichtiger Teil der Kirche – sie sind auch ihre Zukunft!