Gebet – eine kleine Anleitung
Vor allem fordere ich zu Bitten und Gebeten, zu Fürbitte und Danksagung auf, und zwar für alle Menschen, für die Herrscher und für alle, die Macht ausüben, damit wir in aller Frömmigkeit und Rechtschaffenheit ungestört und ruhig leben können. Das ist recht und wohlgefällig vor Gott, unserem Retter; er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.
Erster Timotheusbrief 2,1-4
Ich bin zur Zeit in den USA, und so muss ich beim Lesen dieser Sätze an Donald Trump denken. Manchmal frage ich mich morgens, über welchen Tweet von ihm ich wohl abends den Kopf schütteln werde. God bless America! Das Land kann wahrlich Segen gebrauchen, und gute Herrschende! Wobei das natürlich für jedes Land gilt – und für jede Kirche.
Die Lesung ruft zur Fürbitte auf – easy: „Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!“, oder besser: „Herr, schmeiß Herz vom Himmel!“ Allzuleicht vergesse ich dabei den Zusatz „Und fang bei mir an, Gott!“ Schließlich bin auch ich ein Macht-haber, dafür muss ich kein Herrscher sein.
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Und die Danksagung? Ich darf vergleichsweise „ungestört und ruhig leben“. Darum sage ich hier einmal „Danke!“ für viele Ermöglicher(innen), die Macht mit Herz und Hirn ausüben, insbesondere in deutschen Parlamenten und im Bistum Osnabrück! Manchmal weiß man erst aus der Ferne zu schätzen, was man in der Heimat hat …
Zum Schluss ein Satz zum Schlusssatz: Gott will das Heil aller Menschen und nicht nur das Heil der Frommen oder der Christen; und nicht nur das Heil der Amerikaner oder der Deutschen; und nicht nur das Heil der Weißen oder der Heterosexuellen. So bitte ich abschließend darum, dass alle zur Erkenntnis dieser Wahrheit gelangen und danach handeln, auch die Herrschenden in Politik und Kirche!
Martin Splett, Klinikseelsorger