Es gibt keine eindeutigen Symptome für sexualisierte Gewalt. Verhaltensauffälligkeiten können, müssen aber nicht zwingend Hinweis darauf sein. Folgende Auffälligkeiten sollten aber möglichst Beachtung finden und aufmerksam werden lassen:
Körperlich: falsche Ernährung – Über- bzw. Untergewicht; unangenehmer Geruch; unversorgte Wunden; chronische Müdigkeit; Krankheitsanfälligkeit; körperliche Entwicklungsverzögerungen; signifikante Verletzungen wie Narbe, Striemen, Blutergüsse Verbrennungen etc. ohne adäquat nachprüfbare Erklärungen. Verletzungen zeigen sich aber nicht nur körperlicher Art, sondern auch psychosomatische Signale wie Hals- oder Bauchschmerzen, selbstzerstörerische Verletzungen, gestörtes Essverhalten, Verwahrlosung oder Suchtverhalten können Indikatoren für Missbrauch sein. Aufmerksam werden sollte die Umgebung immer, wenn Kinder, Jugendliche und auch erwachsene Schutzbefohlene ihren eigenen Körper zunehmend vernachlässigen oder sogar ablehnen!
Kognitiv (Denk- und Wahrnehmung): eingeschränkte Reaktionen, Wahrnehmung- und Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwächen, Verzögerung der Sprach- und Intelligenzentwicklung. Auffällig ist auch intensives Tagträumen und anderes Verhalten zum Rückzug aus der Realität!
Psychisch: Die Kinder sind apathisch, traurig, manche Kinder verstummen ganz. Dieses Rückzugsverhalten kann aber auch in aggressives Verhalten umschlagen. Oft stark angepasstes Verhalten. Ein Kind ohne guten Bezug zum eigenen Körper verliert an Selbstbewusstsein: „Ohne Body bin ich ein Nobody“.
Sozial: starke – nicht nur pubertätsbedingte – Gefühlsschwankungen, Distanzlosigkeit, Grenzen und Regeln nicht einhalten können, fehlender Blickkontakt, sexualisierte Sprache und Verhalten, eigener Hang zu (sexuellen) Übergriffen auf Andere, Schulschwänzen, Weglaufen, Straftaten, plötzliches Stottern, unerklärliche Schulschwierigkeiten.