Gottes Garten ist ein kunterbunter

Kind mit Maske
Bild: unsplash.com, Jessica Rockowitz

Unter ihnen kam der Gedanke auf, wer von ihnen der Größte sei. Jesus sah den Gedanken in ihren Herzen. Deshalb nahm er ein Kind, stellte es neben sich und sagte zu ihnen: Wer dieses Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer unter euch allen der Kleinste ist, der ist groß. Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit uns zusammen nachfolgt. Jesus antwortete ihm: Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.

Lukas 9,46-50

Kinder, zumindest unsere, lieben es, sich zu verkleiden. Noch eine dritte Kette um den Hals und Bienenfühler ins Haar. Hauptsache bunt und lustig.

Kinder, zumindest unsere, tun sich morgens manchmal wirklich schwer beim Auswählen der Kleidung. Plötzlich ist das Lieblingskleid out und Leggings gehen gar nicht mehr. Hauptsache sie sind zufrieden.

Jesus stellt ein Kind in die Mitte, von diesem sollten sie lernen: erhebt euch nicht übereinander, sei unbedarft, unvoreingenommen, hör auf dein Herz, sei impulsiv, geht aufeinander zu, seid neugierig, begreift das Leben als Geschenk, steh zu dir, trag Bienenfühler, wenn dir danach ist, sei du selbst und suche weiter, wenn etwas noch nicht stimmt. Darin sind Kinder wirklich groß!

Das Bibelfenster

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Und weil sie diese Perspektive jedem schenken, gibt es keine Größere und keinen Kleineren unter ihnen.

Doch es gehört wohl zum Erwachsen werden, sich irgendwann bewusst abzugrenzen, sich zu bewerten und dann doch zu unterteilen in größer, kleiner, erfolgreicher, weniger erfolgreich, progressiver, konservativer. Schade eigentlich – dieser Blick verstellt garantiert die Facetten und Ressourcen, die ein jedes Menschenkind mitbringt und es darüber hinaus liebenswert und einzigartig macht.

Versuchen wir es also andersrum, kindlicher – „Wer nicht gegen dich ist, der ist für dich“ – das macht frei und bunt und vielfältig, lebendig und dynamisch, das schafft Akzeptanz und Toleranz und zeigt, dass Gottes großer Garten ein kunterbunter ist! Wie sollte er auch sonst sein?!

In der nächsten Woche beginnt die Weltsynode. Ich hoffe, dass dort die heilige Geistkraft durch die Reihen fegt und Platz macht für alle, denen Vielfalt keine Angst macht!

Wenn etwas Neues dazu kommt, wird Keinem genommen, es wird einfach größer und bunter und schöpferischer!

Pastoralreferentin Vera Jansen