Ich bau‘ ne Stadt für dich

Eine Stadt in der Morgensonne
Bild: unsplash.com, Ben o Bro

„Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.“

Offenbarung 21,1-5a

 

Viele Menschen wünschen sich ein Leben auf dem Land. Das Neue Testament weist in die entgegengesetzte Richtung: Dort ist die Stadt der Ort, an dem sich die Welt eines Tages vollenden wird. Eine Großstadt als die Erfüllung aller Träume der Menschheit? Man mag es kaum glauben.

Ich finde dieses Bild nicht unsympathisch. Eine Stadt, geplant von einem Gott, dessen Ziel das Leben für alle ist. Das werden ein Architekt oder Stadtplaner so nie leisten können. Das Bild der Stadt sagt mir zu, dass es einen festen Ort für mich geben wird. Meine Zukunft – und auch die Zukunft dieser Welt – liegt nicht im Nirgendwo oder in der Leere. Die Zukunft liegt bei einem Gott, der Heimat und Raum schenken will.

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Vor allem ist dies auch ein biblisches Bild, das ich endlich in meinem Alltag auch mal wiederfinden kann. Zwar erlebe ich viele Städte oft als nicht schön – und manchmal könnte auch ein Bürgersteig oder eine Grünanlage gepflegter sein. Doch schon jetzt sind Städte Lebensorte für Menschen. Sie sind Orte von Träumen, Wünschen und Sehnsüchten. Viele Geschichten und  Lieder erzählen davon.

Gott nimmt das ernst. Er verbaut die Träume, Wünsche und Sehnsüchte zu einer lebendigen neuen Wirklichkeit. Ich werde irgendwann darin wohnen – und muss dafür noch nicht einmal umziehen …

Michael Lier