Katholikenrat kritisiert mobile Sterbehilfeteams

Die in den Niederlanden eingeführten mobilen Sterbehilfeteams hat der Katholikenrat im Bistum Osnabrück kritisiert. Diese Praxis löse auch in Deutschland Bestürzung und Unverständnis aus. Nur eine Gesellschaft, die fürsorglich Sterbende betreue und nicht „entsorge“, erweise sich als human, heißt es in einer Stellungnahme der Laienvertretung des Bistums.

Ärzte und Pfleger berichteten immer wieder, dass unheilbar Kranke auch die letzten Tage als lebenswert erfahren, wenn ihre körperlichen Leiden wirksam bekämpft und sie zugewandt begleitet würden. Gerade vor dem aktuellen Hintergrund sei ein weiterer Ausbau des Palliativnetzes erforderlich. Palliativbetreuung dient der Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert sind. Laut Katholikenrat ist eine umfassende Information und Aufklärung über die Möglichkeiten der Hospiz- und Palliativversorgung notwendig, um Ängsten und Verunsicherungen in der Bevölkerung zu begegnen.

Hier der Wortlaut der Erklärung:
Für eine fürsorgliche und kompetente Betreuung und Begleitung Sterbender
Die in den Niederlanden eingeführte Praxis „mobiler Sterbehilfeteams“ löst gegenwärtig auch in der Bundesrepublik Bestürzung und Unverständnis aus; denn eine dem Sterbenden zugewandte Begleitung wird im Falle mobiler Sterbehilfeteams durch eine noch „perfektere“ Organisation ersetzt.
Die Bezeichnung „Hilfe zum Sterben“ für die in den Niederlanden erlaubte Beihilfe eines Arztes zum Suizid eines Schwerstkranken  ist irreführend, denn Sterben  ist Bestandteil menschenwürdigen Lebens. Ärzte und Pfleger berichten immer wieder, dass unheilbar Kranke auch die letzten Tage als lebenswert erfahren, wenn ihre körperlichen Leiden wirksam bekämpft  und sie zugewandt begleitet werden. Nur eine Gesellschaft, die fürsorglich und kompetent Sterbende betreut  und nicht „entsorgt“, erweist sich als human.
Daher fordern wir gerade vor dem aktuellen Hintergrund den weiteren Ausbau des Palliativnetzes. Weiterhin muss auf die Möglichkeit der Hospiz- und Palliativversorgung öffentlich stärker aufmerksam gemacht werden. Es bedarf einer umfassenden Information und Aufklärung, um Ängsten und Verunsicherungen in der Bevölkerung zu begegnen.
Die Zuwendung zum sterbenden Menschen ist die richtige Antwort auf dessen Ängste und Sorgen.
Lingen – Holthausen, 3.März 2012
Vollversammlung des Katholikenrates im Bistum Osnabrück