Kirchengemeinde St. Antonius Papenburg erhält Walcker-Orgel
Eine historische Konzert-Orgel aus dem Gelsenkirchener Hans-Sachs-Haus findet neue Heimat in Papenburg: Das große Instrument vom Orgelbau-Unternehmen Walcker, das 98 Register und 6850 Pfeifen umfasst, wird für den symbolischen Betrag von einem Euro an die Kirchengemeinde St. Antonius in Papenburg verkauft. Das beschloss der Rat der Stadt Gelsenkirchen in seiner Sitzung vom 18. Mai 2017.
„Wir freuen uns sehr über die Entscheidung der Stadt Gelsenkirchen, uns dieses besondere Instrument anzuvertrauen“, sagt der Papenburger Pfarrer Franz-Bernhard Lanvermeyer: „Wir werden jetzt die weiteren Schritte gehen, um die Überführung und den sachgerechten Einbau der Orgel in unsere St.-Antonius-Kirche gewährleisten zu können.“ „Dafür werden wir ein überregional besetztes Gutachtergremium einsetzen, dessen Mitglieder das Instrument teilweise noch von seinem ursprünglichen Standort in Gelsenkirchen kennen“, ergänzt Martin Tigges, zuständiger Orgelsachverständiger im Bistum Osnabrück. So waren etwa Prof. Dr. Martin Sander (Musikhochschulen Detmold und Basel) und Dr. Martin Kares (Leiter des Orgel- und Glockenamtes der Badischen Landeskirche in Karlsruhe), die beide bereits ihre Bereitschaft zur Mitarbeit in dem Gremium signalisiert haben, schon früher als Experten für die Orgel in Gelsenkirchen herangezogen worden. Das erste Treffen des Gremiums wird voraussichtlich Mitte Juli in Papenburg stattfinden.
Bei der Größenordnung des Projektes, dessen Kosten für Um- und Einbau in Höhe von etwa 1 Million Euro zu veranschlagen sind, ist die Kirchengemeinde Papenburg auch auf Sponsoren angewiesen. Ein Antrag auf Zuteilung von Bundesmitteln ist bereits erfolgt und jüngst positiv beschieden worden. Das Bistum Osnabrück hat ebenfalls seine finanzielle Unterstützung zugesagt. Als Verantwortlicher der Kirchengemeinde steht Pfarrer Lanvermeyer bereits länger im Kontakt mit möglichen Kooperationspartnern aus Stadt und Region und hofft auf weitere Förderer.
„Im Idealfall könnte das Instrument zu Beginn des Jahres 2019 in Papenburg erklingen und würde damit Teil der ‚europäischen Orgelstraße‘, die von Schwerin über Bremen, Verden und Ostfriesland bis hinein in die Niederländische Provinz Groningen führt“, sagt Tigges. „Mit der einst größten Konzertsaalorgel Deutschlands erhält die St. Antonius-Gemeinde ein klangvolles Denkmal deutscher Orgelgeschichte für künftige Gottesdienste und Konzerte.“