Die Krankensalbung
Was hat Krankheit und Sterben mit Feiern zu tun? Wenn Not und Leid einen kranken Menschen zu überwältigen drohen, ist einem wahrlich nicht nach Feiern zumute. Doch das Sakrament der Krankensalbung ist eine Feier, die gerade in schweren Stunden Trost spenden kann, denn sie bringt zum Ausdruck: Gott ist bei dir!
Lange Zeit war dieses Sakrament als „Letzte Ölung“ nahe an die Todesgrenze gerückt und wurde als Kräftigung für den Übergang in eine andere Existenz gedeutet. Heute wird die Krankensalbung in Zeiten schwerer Erkrankungen gefeiert. Heilung, Stärkung und Bewältigung der schwierigen Situation sind frohe Botschaft dieses Sakramentes, in dem Gott als Freund der Kranken und das heilende Wirken Jesu vergegenwärtigt werden.
Der Empfang des Sakramentes der Krankensalbung soll den Kranken in besonderer Weise mit Christus (das heißt wörtlich übersetzt „Gesalbter Gottes“) verbinden. Es ist ein Sakrament der Lebenden, es will den Kranken keineswegs vorzeitig dem Tod überantworten. Und trotz unserer Angst vorm Sterben dürfen wir sicher sein, dass Gott uns über den Tod hinaus begleitet.
Jesus hat aber nicht nur die Macht zu heilen, sondern auch Sünden zu vergeben. Die besondere Liebe Jesu zu den Kranken bewog die Christen durch alle Jahrhunderte, sich derer anzunehmen, die körperlich oder seelisch leiden. Das Sakrament der Krankensalbung verleiht Trost und die Zuversicht, von Gott mit allen Fehlern angenommen zu sein.
Die Feier des Sakramentes besteht im wesentlichen in der Salbung der Stirn und der Hände des Kranken. Dabei spricht der Priester die Worte: „Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes.“