Sexueller Missbrauch bzw. sexualisierte Gewalt ist das bewusste Benutzen von Nähe und Vertrauen durch sexuelle Handlungen, mit und auch ohne (körperliche) Gewalttätigkeit. Sexueller Missbrauch geschieht oft in einem Macht- und Abhängigkeitsverhältnis. Dabei nutzen die Täter ihre Macht gegenüber den Betroffenen für die Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse aus.
Sexueller Missbrauch bzw. sexualisierte Gewalt
- ist eine durch den Täter geplante, gut vorbereitete und bewusste Tat und kein Versehen oder Ausrutscher.
- wird eher von Personen aus dem nahen sozialen Umfeld der Betroffenen, als von gänzlich Unbekannten verübt.
- passiert selten einmalig, sondern ist fast immer eine Wiederholungstat.
Sexueller Missbrauch bzw. sexualisierte Gewalt lässt sich in aller Regel gut von zärtlichem Austausch und Körperkontakt zwischen den beteiligten Personen unterscheiden, wenn die Wahrnehmung und Gefühle der Mädchen und Jungen, besonders aber der sonstigen Schutzbefohlenen von den Verantwortlichen ernst genommen und respektiert werden. Wenn freundlich anmutende körperliche Kontakte von Erwachsenen dazu benutzt werden, Macht und sexuelle Bedürfnisse zu befriedigen, ist es immer Missbrauch, auch wenn die Opfer es zulassen, weil sie die Nähe als Zuwendung erleben. Oft steht ein emotionaler Missbrauch am Beginn der Täter-Opferbeziehung.