Maria, die Knotenlöserin

Die "Knotenlöserin" aus St. Peter am Perlach in Augsburg als Projektion am Osnabrücker Dom.
Die "Knotenlöserin" aus St. Peter am Perlach in Augsburg als Projektion am Osnabrücker Dom. Bild: Nikola Dicke

Maria macht doch immer wieder einen guten Job! Zu sehen heute Morgen und Abend, projiziert auf die Mauer des Osnabrücker Doms. In Augsburg, in der Kirche St. Peter am Perlach, hängt das barocke Original: Maria, die Knotenlöserin.

Die Muttergottes ist ja für viele Sorgen und Nöte zuständig, aber das hier ist eine ihrer großartigsten Fertigkeiten. Ein Engel reicht ihr von der einen Seite ein total verknotetes Band und sie bringt es geduldig Stück für Stück wieder in Ordnung. Ein zweiter Engel auf der anderen Seite kann das Band tiptop und einsatzbereit in Empfang nehmen.

Über die Autorin

Martina Kreidler-Kos ist Leiterin des Osnabrücker Seelsorgeamts. Ihr liegen die großen Fragen der Kirche am Herzen – aber auch die kleinen, alltäglichen und nur scheinbar nebensächlichen Dinge.

Knoten gibt’s in Bändern, Schleifen, Schnüren, in Fäden, Wollknäulen – und in den Herzen von Menschen. Knoten sind meist kein Drama, aber sie machen das Leben schwer. Kosten Mühe und Nerven bis sie entwirrt sind. Und nicht selten greift man doch zur Schere. Oder zur Axt. Danach sind die Seile gekappt, die Bänder unbrauchbar, die Fäden kaputt.

Ich tue mich mit Marienfrömmigkeit eher schwer, aber hier macht mir die Gottesmutter mächtig Eindruck: Sie konzentriert sich, repariert, behält die Nerven. Warum? Weil sie weiß, wie kostbar Verbindungen sind. Und dass es sich lohnt, mit Geduld und Sorgfalt für sie einzustehen.

 

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