Im März 2019 wurde durch den öffentlichen Bericht eines Betroffenen in der Meppener Tagespost erneut ein Fall von sexuellem Missbrauch im Bistum Osnabrück bekannt. Beschuldigt wird der 2012 verstorbene Pfarrer G., in den 1960er Jahren als Präfekt des Knabenkonvikts in Meppen einen minderjährigen Schüler sexuell missbraucht zu haben.
Entsprechende Vorwürfe wurden dem Bistum bereits im Jahr 2010 bekannt, als sich ein Betroffener per Brief an den Bischof wandte. Im Auftrag des Bischofs nahm der damalige Beauftragte für Missbrauchsopfer, Domkapitular Silies, unmittelbar Kontakt mit der betroffenen Person auf. In einem darauf folgenden persönlichen Gespräch mit Domkapitular Silies hat der Betroffene seine Erinnerungen geschildert. Zugleich machte der Betroffene in diesem Gespräch deutlich, keine weiteren Schritte gehen zu wollen: Der damals bereits schwer erkrankte Beschuldigte sollte mit den Vorwürfen nicht mehr konfrontiert werden. Ziel des Betroffenen war nach damaliger Aussage, die Bistumsleitung von den Vorfällen in Kenntnis zu setzen und für die Zukunft zu sensibilisieren.
Kontakt für Betroffene
Hier finden Sie die Kontaktdaten der unabhängigen Ansprechpersonen für Betroffene von sexueller und spiritueller Gewalt im Bistum Osnabrück.
Nach den heute geltenden Leitlinien würde ein solcher Vorwurf auch gegen den Wunsch des Betroffenen zur weiteren Klärung an die Staatsanwaltschaft übergeben, solange der Beschuldigte noch lebt – unabhängig vom Zeitpunkt der vorgeworfenen Taten. Dass dies damals nicht geschehen ist, ist aus heutiger Sicht ein Fehler. Zudem würde der Bischof selbst heute in jedem einzelnen Fall auch ein direktes Gespräch anbieten. Mittlerweile konnte Kontakt zu dem betroffenen Mann hergestellt werden. In einem erneuten Gespräch mit ihm sollen weitere Schritte geklärt werden.
Sollte es im Zusammenhang mit dem Knabenkonvikt Meppen weitere von Missbrauch betroffene Personen geben, bitten wir diese, sich bei den unabhängigen Ansprechpersonen für Missbrauchsfälle im Bistum Osnabrück zu melden.