Mit Humor im Herzen

ein Herz aus Konfetti
Bild: pixabay.com, congerdesign

Karneval. Für die einen die fünfte Jahreszeit, für die anderen ein eher geduldeter Ausnahmezustand. Wie auch immer, eine Zeit der Unterbrechung des Alltags braucht jeder – und noch mehr einen großen Schuss Humor, wenn er dieser Welt gewachsen sein will. Wer sich nicht selbst ,auf die Schippe nehmen‘ oder von anderen den Narrenspiegel vorhalten lassen kann, macht sich das Leben schwerer, als es ist.

Ich habe fast drei Jahre lang im Rheinland gelebt und den Karneval dort genossen. Die Bonner staunten, dass ein westfälischer Priester in die Bütt steigt und sogar Menschen zum Lachen bringen kann. Gerade der Stadtteilkarneval und die Sitzungen der Vereine haben eine wunderbare Atmosphäre. Der Aschermittwoch bekommt so erst seinen tiefen Sinn, nämlich an die Vergänglichkeit von allem zu denken, uns selbst zu relativieren und mit der Erinnerung an fröhliche Tage wieder in den Ernst des Alltags einzutauchen. Wenn Fröhlichkeit, dann Fröhlichkeit, wenn Fasten, dann Fasten.

Auch unser Generalvikariat kennt seinen Karneval, der sehr gesellig ist und auf die witzigen Situationen in der Bistumsverwaltung humorig eingeht. Für unsere Dienstgemeinschaft darf man das nicht unterschätzen. Immerhin ist der Karneval ein besonders katholisches Phänomen, entstanden vor der großen Fastenzeit und verbunden mit allerlei Frühlingsriten der Vorzeit. Das Katholische kann das integrieren.

Über den Autor

Franz-Josef Bode ist unser Bischof und Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Seit 2010, damals als erster deutscher Bischof, schreibt Bode in unserem Bistumsblog über Begegnungen und Gedanken aus seinem bischöflichen Alltag.

In Osnabrück geht mir der Ossensamstag nicht so nahe. Für solche Umzüge habe ich nicht so viel übrig. Und der Rosenmontag ist dann eher fad im Vergleich zur rheinischen Fröhlichkeit. Deshalb treffe ich mich seit Jahren an diesen Tagen mit anderen Bischöfen des deutschsprachigen Raums zu einem geselligen Austausch, diesmal in Salzburg.

Ich bin also einerseits durchaus ein Freund des Karnevals in Sitzungen und Veranstaltungen voller Witz und Humor, aber zugleich ein Flüchtling vor den Umzügen und Kneipengängen. Aschermittwoch finden sich dann alle wieder ein – ich hoffe, weiter mit Humor im Herzen für die kommenden Schritte.

 

3 Kommentare zu “Mit Humor im Herzen

  1. Bestellen Sie dem Bischof Bode viele Grüße von Albert und Jan Christopher Dahlhoff aus Lippstadt und wünschen Sie ihm viel Vergnügen beim Karneval.

  2. Als ehemaliger Prinz Karneval kann ich den Worten vom Bischof nur zustimmen, deshalb bin ich dann auch das eine oder andere Mal im Rheinland anzutreffen.

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