Piepkuchen für den guten Zweck

Piepkuchen für den guten Zweck
Einmal im Jahr dampft es auch in Osnabrück: Weibischof Johannes Wübbe rollt Piekuchen in seiner Wohnung. Bild: Bistum Osnabrück

Die Advents- und Weihnachtszeit ist auch die Zeit der Leckereien und schönen Düfte. Schon Wochen vor dem Fest haben Lebkuchen, Vanillekipferl, Zimtsterne und Co. ihren großen Auftritt, denn Backen in der Vorweihnachtszeit hat eine lange Tradition. In Spelle steht sie ganz im Zeichen der Piepkuchen – zumindest für einen sechsköpfigen Trupp Männer, der seit einigen Jahren an den Adventswochenenden im großen Stil die köstlichen Knusperrollen backt.

So auch an einem Freitagabend Anfang Dezember in der Wohnung von Weihbischof Wübbe in Osnabrück. Die sechs „Speller Piepkuchenbäcker“ Reiner Baltes, Andreas Brüggemann, Stefan Heeke, Martin Rekers, Klaus Sändker und Andreas Teders sind mit ihrem Piepkuchen-Equipment zu Gast. Beim Betreten der Wohnung wird schnell klar: Hier sind Profis am Werk.

Knusprig, lecker und heiß begehrt: Die süßen Waffeln der Speller Piepkuchenbäcker Bild: Bistum Osnabrück

12 Waffeleisen kommen zum Einsatz. Je zwei Männer bedienen vier Geräte: Der eine kümmert sich ums Backen, der andere rollt. Zeit für andere Dinge bleibt kaum, hier wird im Akkord gearbeitet. Die ganze Wohnung duftet, es dampft und es piept. Nach und nach füllen sich die Plastikeimer, die luftdicht verschlossen bis zum vierten Advent bei den Piepkuchenbäckern lagern. Dann werden sie auf dem Speller Weihnachtsmarkt gegen eine Spende unters Volk gebracht. „Etwa 15.000 Stück werden dort für den guten Zweck veräußert“, erklärt Weihbischof Johannes Wübbe und rollt fachmännisch einen weiteren Piepkuchen. Als ehemaliger Pfarrer von Spelle pflegt er die Backtradition auch einmal im Jahr in Osnabrück.

Ein eingespieltes Team: Die Piekuchenbäcker in Aktion Bild: Bistum Osnabrück

Backen nach Geheimrezept

Piepkuchen, auch Neujahrskuchen oder Neujahrshörnchen genannt, sind in unserer Region sehr beliebt und haben eine lange Tradition. Die ersten Beschreibungen von Waffelrollen stammen aus dem 16. Jahrhundert. Sie wurden in den Küchen einiger Klöster hergestellt. Für die regionalen Varianten gibt es nicht nur unterschiedliche Bezeichnungen, sondern auch Rezepte und Rolltechniken. Die Speller Piepkuchenbäcker formen sie wie Eistüten und schwören dabei auf das Rezept von Elfriede Heeke. „Wir verwenden immer exakt die gleichen Zutaten, die uns größtenteils auch gespendet werden“, erklärt Sohn Stefan Heeke.

Weitere Infos

2009 haben sich die Männer zum ersten Mal getroffen, weil sie auch einen Beitrag für den Weihnachtsmarkt leisten wollten. 750 Piepkuchen mit zwei Waffeleisen sind damals entstanden – in den folgenden Jahren wurden die Portionen jeweils verdoppelt. Mittlerweile kommen 500 Eimer zusammen und die sechs Familienväter sind an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen – trotz tatkräftiger Hilfe der eigenen Kinder und weiterer Gäste. Trotzdem: Ihre Piepkuchen sind bei den Spellern so beliebt, dass sie schon nach kurzer Zeit restlos ausverkauft sind. So kamen beispielsweise im vergangenen Jahr 4.500 Euro für das Thuiner Hospiz St. Veronika zusammen. Mit den süßen Waffeln lässt sich eben auch Gutes tun.

Die Speller Piepkuchenbäcker mit Weihbischof Johannes Wübbe

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