Rom ist cool – auch bei 37 Grad im Schatten

Italien, Rom, Vatikan, Petersplatz, 30.07.2024 - XIII. Internationale Ministrantenwallfahrt 2024
Bild: Deutsche Bischofskonferenz/Maximilian von Lachner

Vom 27. Juli bis zum 3. August 2024 findet die Internationale Ministrantenwallfahrt nach Rom statt. Insgesamt sind aus dem Bistum Osnabrück 500 Teilnehmende dabei – unter ihnen auch der 14-jährige Clemens Fänger aus Osnabrück. Bei der Papstaudienz auf dem Petersplatz kam er Franziskus recht nah.

„Cool“ sei Rom, sagte Clemens Fänger. Und dass, obwohl er gerade bei 37 Grad im Schatten schwitzt. Der 14-Jährige ist einer von 500 Messdienerinnen aus dem Bistum Osnabrück, die bei der Internationalen Romwallfahrt der Ministrantinnen dabei sind. Ein Höhepunkt der Reise sei für ihn sicher die Papstaudienz gewesen: Er und die anderen neun Teilnehmenden aus der St. Matthiasgemeinde in Osnabrück standen zwar etwas weiter hinten am Petersplatz, konnten aber trotzdem einen nahen Blick auf Franziskus erhaschen: „Er fuhr nur etwa drei Meter von uns entfernt in seinem Papamobil vorbei“, erzählt er.

23 Stunden war die Gruppe im Bus unterwegs, bis sie in der Ewigen Stadt ankam. Am ersten Tag lernten sie Rom bei einem „Scotland Yard“- Spiel, einer Schnitzeljagd, kennen. Am Nachmittag stand ein Besuch in den Katakomben auf dem Programm, den unterirdischen Grabstätten der ersten römischen Christen. „Das war sehr spannend, auch weil man gesehen hat, wie die Menschen früher bestattet wurden“, sagt Clemens Fänger. Auch den Eröffnungsgottesdienst der Osnabrücker mit Weihbischof Johannes Wübbe fand er gut, auch wenn es in der Kirche ziemlich heiß war.

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Die Gruppe ist, wie die anderen Osnabrücker, schon seit dem 28. Juli in Rom. Die Wallfahrt dauert noch bis 3. August: Sie steht unter dem Motto „With you/Mit dir“. Das Leitwort stammt aus dem biblischen Buch Jesaja. Es betone die wichtige und wertvolle Arbeit der Ministrant*innen, so die Organisatoren. Messdienerinnen und Messdiener gestalteten Kirche. „Mit dir“ sei eine Einladung, Gemeinschaft zu erleben.

„Die Stimmung unter den Wallfahrerinnen ist prima“, sagt Johanna Papenbrock, die als Ministrantinnenreferentin im Bistum Osnabrück mit der Organisation der Wallfahrt sitzt. „Die haben alle noch viel Lust, sich die Stadt hier anzuschauen.“ Mit dem bisherigen Ablauf der Fahrt ist sie sehr zufrieden. Und wenn mal etwas nicht gleich auf Anhieb klappte, konnte das geregelt werden – auch Dank der Disziplin und Flexibilität der Ministrantinnen, lobt ihr Kollege Daniel Hagedorn ihre Gruppen. Eine Herausforderung seien sicher die hohen Temperaturen derzeit in der Stadt. Gerade der Tag der Papstaudienz sei anstrengend gewesen. Glücklicherweise war das Treffen selbst am Abend, es gab also schon Schatten auf dem Platz. Und für Notfälle, wie Schwindel oder Kreislaufprobleme, hatten sie im Vorfeld extra eine Unterkunft organisiert, wo man sich einmal hinlegen konnte. Auch waren die Malteser als Erste Hilfe vor Ort.

Papst Franziskus sprach bei der 90-minütigen Audienz teilweise auf Deutsch: So erteilte er den 50.000 Ministrantinnen vor ihm auf dem Petersplatz, davon kamen 35.000 aus Deutschland, den Segen in deren Landessprache. Franziskus dankte den Ministrantinnen und Ministranten: Sie seien nach Rom gekommen, „um miteinander die Freude zu teilen, zu Jesus zu gehören, Diener seiner Liebe zu sein, Diener seines verwundeten Herzens, das unsere Wunden heilt, das uns vor dem Tod rettet, das uns das ewige Leben schenkt.“

Dem Dank schloss sich Weihbischof Johannes Wübbe an, der auch als Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz mitkam: „Ich danke euch für euren Dienst und euer Engagement. Geht hinaus in die Welt, lebt – wie in diesen Tagen – voll Freude und Zuversicht und seid sicher: Gott ist mit euch, heute und alle Tage“, sagte er in seinem Grußwort. Und er ermutigte die Jugendlichen: „Seid mutig und kreativ in eurem Dienst und in eurem Alltag. Die Welt braucht eure Begeisterung, eure Ideen und euren Glauben. Ihr seid nicht nur die Zukunft der Kirche, ihr seid auch ihre Gegenwart. Eure Taten, eure Worte und euer Beispiel können das Gesicht der Kirche heute schon verändern und gestalten.“

Clemens Fänger und seine Gruppe erkunden in den Tagen nach der Audienz weiter die Stadt. „Es gibt hier kulturell ja wirklich viel zu sehen“, staunt der Teenager. Und vielleicht schaffen sie es auch noch in die Kirche Sankt Clemens, die nach seinem Namenspatron benannt ist.