Ausstellung des Reginenschreins bis Ende Oktober verlängert!

Der größte Reliquienschrein der Region steht normalerweise im Hochaltar des Doms und kann nur selten aus nächster Nähe betrachtet werden. Umso mehr ist er aktuell ein Highlight im wieder langsam wachsenden Kulturangebot der Stadt und ein Besuch der Ausstellung vielleicht eine Alternative, wenn Reisen in die Ferne noch nicht wieder möglich sind.

Für gewöhnlich wird der 1,20 lange und 90 Zentimeter hohe, größte mittelalterliche Reliquienschrein des Domes in den vergangenen Jahrzehnten nur zu Restaurierungszwecken entnommen: zuletzt 2001 und jetzt im August diesen Jahres.

Mehr als zwei Wochen brauchte der Hildesheimer Restaurator Uwe Schuchardt, um das Edelmetall zu reinigen, mit dem der hölzerne Rohbau des Reliquiars verkleidet ist. Weil die eigentlich für den Sommer geplante Sonderausstellung zum 100-jährigen Bestehen des katholischen Sportverbandes Deutsche Jugendkraft (DJK) ins Jahr 2021 verschoben wurde, eröffneten sich die ungeplanten zeitlichen Spielräume zur Präsentation des Reginenschreins, der in der Geschichte des Domes eine wichtige Rolle spielt.

Die Reliquien der heiligen Regina von Alesia gelangten wohl schon im 9. Jahrhundert an den Osnabrücker Dom und wurden im 14. Jahrhundert gemeinsam mit Gebeinen der Heiligen Prokopius und Hermagoras in den neuen Schrein überführt. Darüber hinaus schaffte das Domkapitel zur wirkungsvollen Inszenierung des Schreins einen aufwendig gearbeiteten, ebenfalls hausförmig konstruierten Schutzkasten aus Eichenholz und Eisenbeschlägen an, dessen Seitenwände und Dächer an besonderen Festtagen aufgeklappt wurden. Auch er ist im Museum zu sehen.

Im Zuge von Restaurierungsarbeiten wurde der Schrein im Sommer 2001 feierlich geöffnet und aus seinem Inneren sechs Knochenpakete und vier Schädel entnommen. Ein damals gedrehter Videofilm dokumentiert in den kommenden Wochen nicht nur diese Öffnung, sondern auch die anschließende Untersuchung des Inhalts. Das seinerzeitige Begleitbuch „Heilige Helfer“ wird in den kommenden Wochen im Museum zum Sonderpreis von fünf Euro angeboten.

Außerdem wird der Schrein in mehren Videos auf dem YouTube-Kanal des Museums erklärt, unter anderem in Gebärdensprache, sowie in Leichter Sprache.

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