Spargel, Burger oder Pizza?
In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Und Matthäus stand auf und folgte ihm nach. Und als Jesus in seinem Haus bei Tisch war, siehe, viele Zöllner und Sünder kamen und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen,
Matthäus 9,9-13
sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Geht und lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer! Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Spargel, Burger oder doch lieber eine Pizza? – Menschen, die schon mal mit mir essen gegangen sind, wissen das: Ich kann mich oft nur schwer entscheiden. Ich bin ein Kopfmensch und denke die Dinge erstmal durch: Was könnte passieren? Was bringt mir das? Was könnte ich verlieren?
Vielleicht bleibe ich deshalb bei diesem Evangelium direkt am Anfang hängen. „Jesus sagt zu Matthäus, dem Zöllner: Folge mir nach. Und Matthäus stand auf und folgte ihm nach.“ So einfach, so klar. Als wäre es das Natürlichste, das Selbstverständlichste der Welt. Kein Zaudern, kein Zweifeln, kein „Ich muss aber erst noch …“, sondern Matthäus steht auf und folgt Jesus.
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Ob Matthäus Jesus intuitiv gefolgt ist oder er schon viel von ihm gehört hat, weiß ich nicht. Für Matthäus – als Zöllner dafür bekannt, als erstes an sich und den eigenen Vorteil zu denken und andere übers Ohr zu hauen – ist es völlig klar: Diesem Jesus zu folgen, ist ein Gewinn. Matthäus traut Jesus zu, dass mit ihm sein Leben gesünder, reicher, lebendiger wird. Er vertraut ihm. „Und Matthäus stand auf und folgte ihm nach.“ Was ein Gottvertrauen. Beeindruckend!
Viele Entscheidungen kann ich lange durchdenken, alle Argumente abwägen, Chancen und Risiken abwägen … aber letztendlich kann ich vorher – und oft genug auch im Nachhinein – nicht wissen, was richtig ist. Ich muss es ausprobieren! Das lehrt mich heute Matthäus.
Ich muss es ausprobieren – und darf vertrauen. Auf diesen Jesus, der sagt: Nicht die Gesunden, nicht die, die alles von vorne bis hinten durchdacht haben, nicht diejenigen, die keine Fehler machen, brauchen den Arzt, sondern die Kranken, diejenigen, die etwas wagen, die die ins Stolpern gekommen sind.
Bernd Overhoff