„Steh auf, er ruft dich“
Neun Frauen und ein Mann wurden am Wochenende in einem Gottesdienst von Bischof Franz-Josef Bode in den pastoralen Dienst des Bistums ausgesandt. Sie haben ein Studium in Religionspädagogik oder Theologie absolviert und eine dreijährige Assistenzzeit geleistet. Jetzt haben sie die Prüfung erfolgreich bestanden und sind bereits seit dem 1. August an ihren zum Teil neuen Arbeitsorten eingesetzt. Der Gottesdienst stand unter einem Leitwort aus dem Markusevangelium: „Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.“
Der Gottesdienst im Dom wurde live gestreamt, eine Aufzeichnung ist hier zu sehen: https://bistum-osnabrueck.de/live-gottesdienste
Das sind die neuen Gemeinde- und Pastoralreferentinnen:
Ruth Ahrens (30) stammt aus der Gemeinde St. Nikolai in Höxter. Die Pastoralreferentin war bisher ausschließlich in der Pfarrei St. Matthäus in Melle eingesetzt und bleibt dort auch weiterhin tätig. Warum sie einen kirchlichen Beruf ergriffen hat? „Weil Glaube, Hoffnung und Liebe mein Leben bereichern und ich etwas davon weitergeben möchte“, sagt sie.
Barbara Beine (55) stammt aus der Pfarreiengemeinschaft Spelle. Nach der Schule absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur Malerin und Lackiererin und gründete dann eine Familie. Durch die ehrenamtliche Arbeit für die Kirchengemeinde wuchs der Wunsch, Gemeindereferentin zu werden. Zum Praktikum und zur Ausbildung ging sie in die Pfarreiengemeinschaft Freren, seit dem 1. August ist sie in der Pfarreiengemeinschaft Obergrafschaft (Bad Bentheim/Schüttorf) eingesetzt. „Gerade in dieser schwierigen Zeit, in der viele auch existenzielle Fragen an die Kirche gestellt werden, gibt mir die Verwurzelung einen festen Stand“, sagt sie. Ihr sei es wichtig, dass die Menschen eine Gemeinschaft erleben, die von der gleichen Begeisterung geprägt ist. „Meine Begeisterung für die Botschaft Jesu möchte ich effektiv einbringen und so etwas bewegen.“
Julia Demann (geb. Berger/28) stammt aus der St.-Vitus-Gemeinde Lünne. Zur Ausbildung ging es in die Pfarreiengemeinschaft Lengerich/Bawinkel, wo sie auch weiterhin als Gemeindereferentin arbeitet. „In einem Bundesfreiwilligendienst nach meinem Abitur habe ich die praktischen Tätigkeiten einer Gemeindereferentin kennengelernt“, sagt sie. Ihr gefielen die Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen, die gute Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen und die Vielschichtigkeit des Berufs. „Ich möchte Menschen in ihren verschiedenen Lebenssituationen offenherzig begegnen und begleiten und gemeinsam mit ihnen Fragen des Glaubens und des Lebens nachgehen. Meinen eigenen Glauben erlebe ich hierbei als Quelle der Kraft und der Hoffnung.“
Cedrik Fritz (28) stammt aus der Lingener Gemeinde Maria Königin. Praktika absolvierte er in der Pfarrei St. Raphael in Bremen und im Kloster bzw. der Gedenkstätte Esterwegen. Zur Ausbildung als Pastoralreferent ging es in die Dompfarrei, wo er auch weiterhin eingesetzt wird. In der Kirche habe er viele positive Erfahrungen sammeln dürfen und möchte diese weitergeben – „besonders an junge Leute“, sagt er. Der Beruf des Pastoralreferenten sei vielseitig und sinnstiftend. So könne er den Menschen den Glauben anbieten, der Kraft, Hoffnung und Orientierung durch die Worte und das Handeln Jesu Christi geben könne.
Julia Kampsen (29) stammt aus der St.-Josef-Gemeinde Hollage. Praktika absolvierte die Pastoralreferentin in Bremen (St. Katharina) und Meppen (Gefängnisseelsorge). Zur Ausbildung ging es dann in die Stadtpfarrei St. Augustinus in Nordhorn, wo sie auch weiterhin eingesetzt ist. In Hollage und Wallenhorst habe sie als Jugendliche über viele Jahre hinweg das kirchliche Leben mitgestaltet. „Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, deshalb wollte ich gewissermaßen mein Hobby zum Beruf machen“, sagt sie. „Die Kirche war für mich immer ein Ort der Heimat, und diese Heimat möchte ich gestalten.“ Sie wolle an einer Kirche mitarbeiten, die die Zeichen der Zeit erkennt und die Relevanz der christlichen Botschaft auch für unser heutiges Leben erfahrbar machen könne.
Christina Keck (29) stammt aus der Gemeinde St. Antonius und Gerhard Majella in Wettrup. Zur Ausbildung ging es in die Pfarreiengemeinschaft Haselünne/Lehrte, jetzt ist sie in der Pfarreiengemeinschaft Fürstenau tätig. Ehrenamtliches Engagement in der Heimatgemeinde habe den Ausschlag für ein Theologiestudium gegeben, ein Praktikum als Gemeindereferentin habe sie dazu gebracht, das Studium zu wechseln. „Ich möchte Menschen in allen Lebens- und Glaubenszeiten begleiten, meinen Glauben leben, zeigen und verkünden“, sagt sie. „Für mich sind der Glaube und das Vertrauen auf Gott wichtige Bestandteile des Lebens.“
Heike Preut (48) stammt aus der Gemeinde St. Clemens in Holte, die zur Pfarreiengemeinschaft „Miteinander“ gehört, in der die Gemeindereferentin auch ihre Ausbildung absolvierte und weiterhin eingesetzt ist. Während einer über 20-jährigen Tätigkeit im Verwaltungsbereich einer Rehaklinik habe sie immer mehr festgestellt, „dass mir der persönliche, soziale Aspekt innerhalb dieser Beschäftigung fehlte“, sagt sie. Auf der Suche nach anderen beruflichen Feldern sei letztlich durch ehrenamtliche Tätigkeiten innerhalb der Kirche der Wunsch entstanden, hier einen Neuanfang zu wagen.
Anna Schwieger (26) stammt aus der St.-Matthäus-Gemeinde Melle. Zum Praktikum ging es nach Haselünne und Lehrte, zur Ausbildung in die Pfarreiengemeinschaft Fürstenau. Seit dem 1. August ist die Pastoralreferentin in Belm und Icker tätig. Lange Zeit habe sie nach dem Abitur Psychologie studieren wollen, sagt sie. „Nachdem ich dann aber durch die Firmung und Jugendarbeit dem Glauben immer näher gekommen bin, ist es mir wichtig geworden, den Menschen nicht einfach nur beizustehen, sondern ihnen aus der Nähe zu Gott heraus zu begegnen, Gott und den Glauben greifbar und erfahrbar zu machen und die Freude an eben diesem Glauben den Menschen zu zeigen.“
Alina Stephan (geb. Krüßel/27) stammt aus der Gemeinde St. Bonifatius in Hüven. Praktika führten sie in die Pfarreiengemeinschaften Merzen und Bissendorf, den ersten Teil der Ausbildung zur Gemeindereferentin absolvierte sie in der Pfarreiengemeinschaft Meppen-Ost, den zweiten in der Pfarreiengemeinschaft Bad Laer und Remsede, wo sie auch weiterhin arbeitet. Eigentlich habe sie im pharmazeutischen Bereich arbeiten wollen, sagt sie, doch während eines Freiwilligen Sozialen Jahres im Marstall Clemenswerth reifte der Gedanke, einen sozialen Beruf zu ergreifen. Der enge Kontakt zu Menschen habe ebenso gelockt wie der religiöse Aspekt, „besonders das Wissen, dass Gott alle Menschen gleich liebt und sie so annimmt, wie sie sind. Ich mache jetzt die Freude an der Arbeit mit Menschen zu meinem Beruf.“
Jana Wilde (27) stammt aus der Gemeinde St. Alexander in Wallenhorst. Zum Praktikum ging es nach Bremen (St. Katharina), zur Ausbildung nach Twistringen. Seit dem 1. August gehört sie zum Seelsorgeteam in der Pfarreiengemeinschaft Diepholz/Barnstorf/Sulingen, außerdem arbeitet sie im Team der Diözesanstelle Berufe der Kirche, das monatlich die Jugendvespern verantwortet. Warum sie einen kirchlichen Beruf ergriffen hat? „Ich habe im Rahmen meines kirchlichen Engagements viele Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung und der gemeinsamen Gestaltung erhalten und erlebt und freue mich, diese jetzt auch für und mit anderen gestalten zu können.“
Alle Fotos: Kirchenbote, Anja Sabel
Weitere Infos
Wer sich für einen kirchlichen Beruf interessiert – sei es als Pastoral- oder Gemeindereferent, sei es als Priester, sei es als Religionslehrer – kann sich im Bistum Osnabrück an die Diözesanstelle Berufe der Kirche wenden, Große Domsfreiheit 5, 49074 Osnabrück, Telefon 05 41/31 84 12; E-Mail: berufung@bistum-os.de Internet: www.berufe-der-kirche-osnabrueck.de Instagram: berufung_os Facebook: Berufung-os