Trotzdem

Frau mit Wunderkerze
Bild: AdobeStock.com, PK Studio

Schwestern und Brüder! Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn. Lebt als Kinder des Lichts! Denn das Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor. Prüft, was dem Herrn gefällt, und habt nichts gemein mit den Werken der Finsternis, die keine Frucht bringen, deckt sie vielmehr auf! Denn von dem, was sie heimlich tun, auch nur zu reden, ist schändlich. Alles, was aufgedeckt ist, wird vom Licht erleuchtet. Denn alles Erleuchtete ist Licht. Deshalb heißt es: Wach auf, du Schläfer, und steh auf von den Toten und Christus wird dein Licht sein.

Epheser 5,8-14

Vor einigen Wochen hat sich unsere Jüngste firmen lassen. Und das, obwohl sie von so vielen aufgedeckten und noch aufzudeckenden „Werken der Finsternis“ durch Kirchenleute weiß. Und das, obwohl sie über so Manches, was im Jahre 2023 innerkirchlich diskutiert werden muss, nur noch den Kopf schütteln kann.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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Es ist wohl kaum die Attraktivität der Institution Kirche als solcher, sondern eher ein „Trotzdem“, das zur Firmung geführt hat. Dazu beigetragen haben tolle Firmkatechet*innen und beeindruckende Begegnungen mit im Leben stehenden Christ*innen während der Firmvorbereitung – mit „Kindern des Lichts“ eben. Sie haben nicht mit frommen Sprüchen geblendet, sondern mit ihrem Lebens- und Glaubenszeugnis etwas von der „frohen Botschaft“ ausgestrahlt, um die es ja eigentlich geht.

Ich wünsche meiner Tochter und allen Gefirmten einen lebendigen und lebensdienlichen „Draht nach oben“, eine Hoffnung, die über unsere Möglichkeiten hinausgeht – eine Hoffnung darauf, dass das Licht das letzte Wort behält und nicht das Dunkel! Und die Ahnung und Erfahrung, dass sie etwas von diesem Licht in sich hat, so wie jede und jeder von uns. Möge es leuchten, ihr und anderen.

Martin Splett, Seelsorger in der Magdalenen-Klinik