Wallfahrt nach Rulle

Rulle ist einer der großen Wallfahrtsorte im Bistum Osnabrück und das schon seit über 650 Jahren. Immer im Frühsommer findet die traditionelle Männerwallfahrt nach Rulle statt. Mehrere hundert Menschen pilgern dann zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Wallfahrtkirche St. Johannes Apostel und Evangelist.

Wohin?

Zum „kostbaren Blut“ und zur „schmerzhaften Mutter“ in Rulle.

Wann?

Am Sonntag, 26. Mai 2024

Wie viele Pilger?

Einige Hundert.

Ablauf der Wallfahrt

Um 6 Uhr beginnt der Pilgerzug am Osnabrücker Dom. Auch mit dem Fahrrad kann gepilgert werden. Um 8.30 Uhr findet der Pilgergottesdienst am Außenaltar der Kirche St. Johannes Apostel und Evangelist in Rulle statt. Danach gibt es Frühstück und Pilger haben Zeit zum persönlichen Gebet, zur Beichte und Begegnung. Die Wallfahrt endet am späten Vormittag mit einem Abschlussgebet und einem Segen.

Traditionell veranstaltet das Bistum Osnabrück auch eine Zeltfreizeit für Väter und ihre Kinder am Vorabend der Wallfahrt.

Geschichte der Wallfahrt

In Rulle wurde im Jahre 1246 ein Zisterzienserinnenkloster zwischen Kirche und Quelle gebaut. Es erhielt den Namen „Marienbrunn“ und bestand bis 1802. Die „Heilig-Blut-Wallfahrt nach Rulle“ geht auf eine Legende zurück, nach der im Jahre 1347 aus dem Kloster eine Dose mit konsekrierten Hostien und Schmuck, der für die Anfertigung einer Monstranz geschenkt worden war, gestohlen wurde. Bald darauf fand man in der Nähe des Klosters die Dose mit jetzt fünf blutenden Hostien in einem blutbefleckten Tuch wieder. Die an dieser Stelle errichtete Wallfahrtskapelle wurde zum Ziel vieler Pilger, denen die eucharistische Verehrung stark am Herzen lag.

Um 1720 wurde für Rulle zudem eine Pieta geschaffen, die seitdem ebenfalls viele Pilger anzieht. Die Mitte dieses Bildes ist das Herz Jesu, das geöffnet wurde zum Heil für die Menschen. Maria trägt den Leichnam ihres Sohnes auf ihrem Schoß. Sie ist die Schmerzensmutter, die nach Gottes Plan mitwirkte beim Werk der Erlösung. Durch die vom Zisterzienserorden besonders gepflegte Marienverehrung kam es so dazu, dass neben die Heilig-Blut-Wallfahrt noch eine Wallfahrt zur „schmerzhaften Mutter“ von Rulle trat.

Die erste Männerwallfahrt nach Rulle fand als „“ühne und Bittwallfahrt“ am 12. Juni 1932 statt. Die Initiative dazu hatte der damalige Osnabrücker Bischof Wilhelm Berning ergriffen. Auslöser waren die massiven wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme und der aufkommende Nationalsozialismus in dieser Zeit. Die Wallfahrt wurde seit diesem Jahr bis auf wenige Ausnahmen jährlich wiederholt.