Zittauer Fastentuch im Osnabrücker Dom

Fastentuch
Bild: Bistum Osnabrück

Vom Aschermittwoch bis zum Mittwoch der Karwoche (5. April) verhängt eine Kopie des Großen Zittauer Fastentuchs den Hochaltar des Osnabrücker Domes. Damit knüpfen das Domkapitel und das Diözesanmuseum Osnabrück an die alte Praxis an, in der Fastenzeit die Perspektive im Gotteshaus zu verändern.

Die Replik des Tuches von 1472 wurde im Dom erstmals 2020 gehängt und nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie durch die Kameraführung der täglichen Video-Gottesdienste mit Bischof Franz-Josef Bode zum Sinnbild einer herausfordernden Zeit. In 90 Bildern illustriert das Werk Szenen biblischer Überlieferung des Alten und des Neuen Testaments. Bekannt wurde es vor allem durch sein abenteuerliches Schicksal nach dem Zweiten Weltkrieg: Nachdem Kriegsgefangene das Stück im Februar 1945 mit anderen Zittauer Museumsbeständen in die nahe gelegene Klosterruine Oybin transportiert hatten, wurde es dort nach der Besetzung der Oberlausitz im Mai von sowjetischen Soldaten entdeckt, in vier Teile zerschnitten und „14 Tage lang als Wand und Deckenverkleidung der russischen Badestube“ zweckentfremdet. Nach der Wende wurde es dann mit hohem Aufwand von den Textilrestauratorinnen der Abegg-Stiftung im schweizerischen Riggisberg wiederhergestellt.

Die erneute Präsentation in Osnabrück fügt sich ein in die Aktivitäten der Städtischen Museen Zittau zum diesjährigen Jubiläum „450 Jahre“ Kleines Zittauer Fastentuch von 1573 sowie des Telgter Museums Religio zu „400 Jahre Telgter Fastentuch“.

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