Miteinander mit Leichtigkeit

Wolke Seifenblasen
Bild: canva.com

In jenen Tagen kam der Herr in der Wolke herab und redete mit Mose. Er nahm etwas von dem Geist, der auf ihm ruhte, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Sobald der Geist auf ihnen ruhte, redeten sie prophetisch. Danach aber nicht mehr. Zwei Männer aber waren im Lager geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad. Auch über sie kam der Geist. Sie gehörten zu den Aufgezeichneten, waren aber nicht zum Offenbarungszelt hinausgegangen. Auch sie redeten prophetisch im Lager.

Numeri 11,25f

Diese Bibelstelle aus dem Buch Numeri hat für mich ganz viel Leichtigkeit und vermittelt eine wunderbare Gerechtigkeit.

Leichtigkeit nicht nur wegen des Bildes mit der Wolke – bei dem ich mir vorstelle, wie in diesem luftig leichten Wind eine Last von Mose genommen und er ein bisschen befreit wird. Damit meine ich nicht, dass der Geist eine einzige Last ist, aber wenn jemand die Verantwortung alleine trägt, ist das sicherlich schon eine große Belastung.

Wie schön also, dass diese Macht und die damit verbundene Autorität, die Mose vorher allein auf den Schultern trug, dann auf weitere Personen übertragen wurde. Jeder der Ältesten hatte nun ein bisschen was davon und ist dadurch befähigt, die passenden Worte und die Sprache dafür zu finden.

Und dann gibt es da noch eine weitere wichtige Perspektive, denn nicht nur die, die zu jenem Zeitpunkt an jenem besonderen Ort anwesend waren bekamen etwas vom Geist übertragen, sondern auch Eldad und Medad, die nicht da waren.

So viele wichtige Aspekte für unser Miteinander in Gesellschaft und auch in unserer Gemeinschaft der Christenheit werden dadurch vermittelt:

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Gott entscheidet selbst, wann und wen er beruft und wem er seinen Geist überträgt. Wozu hat er mich berufen?

Gott schaut auch, dass es eine gerechte Verteilung gibt und niemand allzu große Last alleine tragen muss – und mit Blick auf Führungspersonen wie Moses wohl auch gar nicht soll.

Und Gott zeigt uns auch, dass nicht nur die offiziell Ernannten diese Autorität übernehmen können, sondern alle, die dazu bereit und auserwählt sind. Im wahrsten Sinne des Wortes eine Kirche der Beteiligung mit einer gerechtere Umverteilung von Hierarchie und Macht.

Diesen Moment kenne ich sehr gut aus meinem Arbeitskontext. Hierarchie und Macht abzugeben, ist eine Sache. Den anderen Personen diese auch zuzumuten, eine andere. Ich habe es als Entlastung und vielleicht ein bisschen auch als diese Leichtigkeit erlebt, wenn ich Aufgaben und Verantwortung in meiner Arbeit auch auf Ehrenamtliche abgegeben habe und wir mit vielen Personen gemeinsam diese Last getragen haben. Es muss nur einen Konsens geben, dass alle bereit sind, diese Aufgabe zu übernehmen und zu teilen, dann ist es ein Segen für alle!

Ich erinnere mich gerne daran, dass ich Gott vertrauen kann, dass ich geführt und unterstützt werde.
Und mit diesem Vertrauen in mich und in andere, geführt von der Geistkraft, kann es eine leichte und wunderbare Gemeinschaft sein.

Eva Gutschner