27. Dezember 2020
Das Fest der Heiligen Familie:
„Die-unterste-Hand-muss-nach-oben“
Alles ist in Bewegung…
… in der Corona-Zeit manchmal bis zur Erschöpfung
… und ist gleichzeitig so ausgebremst
Vieles muss ausbalanciert werden…
… zwischen meinen Bedürfnissen und denen meiner Familie
… zwischen Regel und Ausnahme
… zwischen Home-Office und Zuwendung zu den Kindern
… zwischen Miteinander und gebotener Distanz
Ohne Druck auf die anderen Hände fällt der Turm auseinander, aber zu viel davon tut weh. Wir…
… wissen manchmal nicht, wohin mit den Gefühlen
… suchen Ersatz für das, was für die Kinder grade nicht geht
… versuchen, die Kids von den digitalen Medien wegzuholen
… sorgen uns um einsame Großeltern
… wollen allen gerecht werden und merken, dass das nicht immer klappt
Wir erfreuen uns…
… an der Berührung und am Miteinander
… am zweckfreien Spiel und der geteilten Zeit
Wir halten uns an Regeln und manchmal brechen wir sie auch….
… dann wird der Hausputz eben verschoben
… dann laufen wir mal den halben Tag im Schlafanzug herum
Tempowechsel machen das Spiel interessant
… wenn man den Reiz der Zeitlupe auskostet
… und dann Vollgas gibt!
Irgendwann steigt jemand aus…
… es wird langweilig
… eine Auszeit hilft, selbst zufrieden zu bleiben!
Wir sind verbunden über die Hände
… und Gott sei Dank nicht allein!
Die Kirche feiert heute das Fest der Heiligen Familie. Maria, Josef und das Jesuskind gelten als Ideal und Vorbild für Familien. Sie stehen für ein friedliches und achtsames Zusammenleben.
Vorbilder helfen uns zur Orientierung. Sie stehen aber auch in der Gefahr, unerreichbare Ideale vorzugeben. Das Weihnachtsgeschehen kann man auch so verstehen: Familien sind unglaublich kostbar – Gott sucht sich eine Familie, um in diesem Schutzraum zur Welt zu kommen. Aber keine Familie muss der Himmel selbst sein, auch wenn uns Medien das oft so vorgaukeln – die Erfüllung unserer Sehnsucht und unseres Wunsch nach Glück und Heil gelingt in besonderen Momenten im Familienleben, aber ihre Vollendung bleibt Gott überlassen. Welche eine Entlastung, wenn Familien keine Orte für das perfekt gelingende Beziehungsgeschehen sein müssen, sondern Lebensbündnisse sein dürfen, an denen mit gutem Willen, Liebe, Humor und aller Fehlbarkeit einfach gelebt werden darf.