Ein himmlisches Talent

Engel auf einem Tisch
Bild: Eva Schumacher

In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging. Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, […] einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort ging der Diener, der die fünf Talente erhalten hatte, hin, wirtschaftete mit ihnen und gewann noch fünf weitere dazu. […] Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kehrte der Herr jener Diener zurück und hielt Abrechnung mit ihnen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn! […] Es kam aber auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mensch bist; […] weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Sieh her, hier hast du das Deine. Sein Herr antwortete und sprach zu ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Du hättest mein Geld auf die Bank bringen müssen, dann hätte ich es bei meiner Rückkehmit Zinsen zurückerhalten. Nehmt ihm also das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben werden und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.

Matthäus 25, 14–30

 

Wir alle haben Gaben und Fähigkeiten von Gott geschenkt bekommen, die wir nicht verkümmern lassen, sondern einsetzen sollen. Das ist aber gar nicht so einfach: Manchem ist vielleicht noch gar nicht klar, welche Gaben und Fähigkeitensie oder ihn besonders machen und anderen fehlt neben den Alltagstätigkeiten und Schule oder Beruf einfach die Zeit, Talente auszuleben oder überhaupt etwas auszuprobieren.

Bei allem Schlechten und Negativem, das die Corona-Pandemie mit sich bringt, schenkt sie uns doch Zeit: Zeit für Familie, Zeit für sich selbst und auch Zeit für Talente!!!

Vielleicht können Sie schön stricken und können jetzt mal ein neues Muster ausprobieren, vielleicht sind Sie ein ganz toller Briefeschreiber und haben jetzt die nötige Ruhe dafür, vielleicht wollten Sie schon immer mal ein Instrument erlernen, oder was machen Sie gerne oder möchten Sie mal ausprobieren? Jetzt ist die Gelegenheit, sich da ran zu wagen!

Es gibt so viele Talente, Gaben und Möglichkeiten …

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Ich selbst bastele seit dem ersten Lockdown im Frühjahr viel mit Beton. Dazu werkele ich mit Holz und hab mir dafür sogar eine Oberfräse gekauft. Ich baue mit Betonbuchstaben auf einem Holzklotz kleine „HOME“-Stücke, die man sich hinstellen kann, um zu zeigen: Hier bin ich (gerne) zuhause. Oder aus kleinen Betonklötzchen, einer Holzperle und zwei flauschigen weißen Federn kleine Engelchen,
Aber das Schönste ist für mich nicht das Basteln an sich, sondern, wenn ich meine kreativen Kleinigkeiten verschenke und damit anderen Menschen eine Freude machen kann. Und einen kleinen Engel können Manche gerade in dieser Zeit gut gebrauchen … Und wenn die mich dann dankbar ein klein wenig anlächeln, dann habe ich eine Ahnung, warum Gott mir mein Talent geschenkt hat.

Probieren Sie es doch auch mal aus, in dieser seltsamen aber geschenkten Zeit …

Pastoralreferentin Eva Schumacher