Anfangen

Anfangen
Bild: unsplash.com, Danielle Macinnes

Unordnung am Anfang. Chaos, bevor ich endlich aufstehe und Dinge angehe. Das muss vielleicht sein, sonst richte ich mich ein im Zustand, weil: So staubig ist es ja noch gar nicht.

Seit Tagen schwirren mir Ideen im Kopf dazu herum, mit was ich hier anfangen könnte. Es geht ja schließlich um den ersten Eindruck. Ich darf jetzt auch hier schreiben, vielleicht sollte ich mich deshalb noch ein wenig vorstellen: Katie, Pastoralassistentin, Wortmensch, Landkind, Feministin, braucht Musik und Pferde, kann gut Glückwunschkarten schreiben, liebt Kichererbsen, hat ein Tattoo von einem Psalmvers unter der Haut und meistens zu viele Gedanken im Kopf.

Also Unordnung. Ich habe den Eindruck, es geht gerade mehreren Menschen in meinem Umfeld so. Unzufriedenheit, Ausgelaugtsein, zu viel Staub, Unsicherheit, zu viele Gedanken. Fragen wie „Was ist eigentlich mein Traum?“, „Tue ich genug?“, „Wie kriege ich mein Leben auf die Reihe?“, „Wer bin ich, wer will ich sein?“ und so weiter. Ganz zu schweigen von „Was wird eigentlich mit Kirche und mir?“ Was ist überhaupt mit der Kirche  – oh mein Gott …

Da liegt ein bisschen Chaos in der Sommerluft. Die wir doch eigentlich genießen sollten mit Cocktails und am Grill und voller Leichtigkeit, nicht wahr? Was ist eigentlich los mit uns?

Jemand sagt zu mir, manchmal muss es richtig anstrengend und ungemütlich werden, damit ich mir zugestehe, doch meinen Traum zu verfolgen. Oder wirklich mal auf mich selbst höre. Sonst laufe ich Gefahr, im Mittelmaß herumzudümpeln, weil es ja irgendwie geht und eigentlich auch alles gut ist. An einem anderen Tag fühle ich mich selbst ganz unwirsch, weil ich die Ungewissheit in einem Thema schwer aushalte, woraufhin mir jemand einen Geduld-Segen schickt. (Danke!)

Über die Autorin

Katie Westphal ist Pastoralassistentin. Sie schreibt Texte über Lebens- und Alltagsfragen und ist immer auf der Suche nach der richtigen Hintergrundmusik. Außerdem erzählt sie gern davon, wie es ist, Christin und Feministin zu sein: Eine gute Kombination, wie sie findet.

Nicht weiter verwunderliche Erkenntnis: Teilen, was uns beschäftigt, hilft meistens. Und dann sagt mir eine Theologin: „Katie, wir müssten es doch wissen. So war es ja mit der Schöpfung auch: Es braucht die Unordnung, damit etwas entstehen kann.“ Und Zeit. Das muss ich mir selbst ständig wieder sagen. „We always move in seconds in a world of hours and days“ singt die Band Fury in The Slaughterhouse in „Time To Wonder“. Also, lauf los, aber hab Geduld (und Hoffnung) und schau. Braucht alles seine Zeit. (Bzw. „Alles hat seine Zeit“ – so steht es schon in der Bibel, im Buch Kohelet. Noch ein Fakt über mich zum Schluss: Kohelet, eines meiner Lieblingsbücher der Bibel). Selbst, wenn gerade Sommer ist: Es muss nicht immer alles gleich luftig leicht geordnet sein.

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