Näher als du denkst
Seit 1700 Jahren leben Jüdinnen und Juden in Deutschland. Im Festjahr 2021 wird es deswegen bundesweit Veranstaltungen und Projekte geben, die jüdisches Leben feiern. Die ökumenisch verantwortete Kampagne „#beziehungsweise – jüdisch und christlich: näher als du denkst“, ist ein Beitrag der Kirchen zu diesem Festjahr.
Das Christentum ist aus dem biblischen Judentum entstanden: Jesus war Jude, genau wie seine Jüngerinnen und Jünger. Diese Wurzeln zeigen sich nicht zuletzt in den christlichen Festen. Die Kampagne #beziehungsweise zeigt deswegen in einer Plakatserie die enge Verbindung jüdischer und christlicher Festkultur, zum Beispiel zwischen Pessach und Ostern, Schabbat und Sonntag, Chanukka und Weihnachten. Dadurch soll der Blick auf die aktuell gelebte jüdische Praxis gelenkt und die Beziehungen zwischen beiden Religionen im Alltag besser wahrgenommen werden. Wie wird Purim heute gefeiert? Was heißt Befreiung aus Knechtschaft im Jahr 2021? Antworten auf diese Fragen haben auch für Christinnen und Christen eine Bedeutung.
Weitere Infos
- Im Rahmen der Kampagne ist eine Broschüre entstanden, die auf über 60 Seiten eine vergleichende Einführung in den jüdischen Festkreis immer mit Bezugspunkten zu christlichen Feiern gibt. Sie kann im Referat für interreligiösen Dialog per E-Mail (m.hengehold@bistum-os.de) bestellt werden.
- Die Plakate zur Monatskampagne im Bistum Osnabrück finden Sie gesammelt hier.
- Hier geht’s zur Internetseite der Kampagne.
- Hier gibt es mehr Informationen zum Festjahr 2021 – jüdisches Leben in Deutschland.
- Hier geht’s zur Kampagne „Zusammen gegen Antisemitismus“ der Schulstiftung des Bistums Osnabrück.
Bischof Franz-Josef Bode hat in einem Brief an die Kirchengemeinden des Bistums um Unterstützung für die Kampagne geworben. Er weist darauf hin, dass die Betonung der Nähe zwischen den Religionen nur unter Wahrung der Würde der Differenz möglich sei. So wolle die Kampagne auch dazu anregen, die Bezugnahmen auf das Judentum in christlichen Kontexten kritisch zu hinterfragen, Vereinnahmungstendenzen zu erkennen und zu vermeiden.
Bode schreibt außerdem: „Aktuell befinden wir uns in einer gesellschaftlichen Situation, in der der Antisemitismus und anderer Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit erstarken. Übergriffe gegen jüdische Bürger, Hetze und Verschwörungsmythen in den Sozialen Medien nehmen zu. In einer respektvollen Bezugnahme auf das Judentum, die zur positiven Auseinandersetzung mit der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland anregt, will die Kampagne gezielt einen Beitrag zur Bekämpfung des Antisemitismus leisten.“
Was Bischof Franz-Josef Bode am Judentum schätzt, sagt er im Video zur Kampagne:
Weitere Videos zur Kampagne mit Rabbiner Shimi Lang, Rabbinerin Ulrike Offenberg, Landesbischof Ralf Meister und Gabriele Lachner von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACKN), finden sie hier
Kontakt
Fürs Bistum Osnabrück: Michael Schober, Diözesanbeauftragter für interreligiösen Dialog, Telefon: 0541 318-246, E-Mail: m.schober@bistum-os.de
Für die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers: Prof. Dr. Ursula Rudnick, Beauftragte für Kirche und Judentum, Telefon: 0511 1241-434, E-Mail: rudnick@kirchliche-dienste.de
Zur Kampagne gibt es mehrere Begleitveranstaltungen. Hinweise finden Sie im Kalender dieser Internetseite. Auch über die Internetseite der Kampagne werden regelmäßig digitale Veranstaltungen angeboten.
Die Kampagne wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz unterstützt. In Niedersachsen wird die Kampagne von den katholischen Bistümern, den evangelischen Landeskirchen und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen aufgegriffen und umgesetzt. Die Kampagne soll in Kirchengemeinden, Verbänden und Schulen aufgegriffen werden und so dazu anregen, die enge Verbundenheit des Christentums mit dem Judentum und die Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland wahrzunehmen und zu feiern.