Alle eine Einheit

Bibelfenster zum 16. Mai 2013:

Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.

Einheitsübersetzung, Johannes 17, 21

Das mit der Einheit oder dem Eins-sein ist so eine Sache. Woran denken Sie, wenn Sie das Wort „Einheit“ hören?

Einheit – klingt sehr gut. Sie ist ein Ziel, das wir Menschen anstreben, wonach wir uns sehnen. Und doch erleben wir in unserem Alltag, dass die Einheit oft schwer zu erreichen ist. Denn die Einheit lässt sich nicht so einfach planen oder managen. Es gehören immer mindestens zwei dazu, die das Miteinander suchen, wollen und letztendlich verwirklichen. Ich kann mir die Einheit noch so sehr wünschen, wenn der andere es ablehnt, ja sich noch nicht einmal regt, bleibt mein Bemühen erfolglos.

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Einheit ist, wenn Einzelne etwas gemeinsam tun oder bildlich gesprochen, an einem Strang ziehen – und das besondere dabei ist: Alle ziehen in die gleiche Richtung! Es gibt Situationen, die Menschen vereinen, die uns dazu bringen, etwas Gemeinsames zu schaffen. Ich denke da z.B. an die deutschlandweite 72-Stunden-Aktion vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB). Im kommenden Juni arbeiten in unserem Bistum viele Jugendliche an unterschiedlichen Projekten und werden dabei von vielen Menschen und Firmen unterstützt. Allein diese Aktion zeigt, dass bei aller Vereinzelung, die wir im Alltag erleben, gilt: es geht auch gemeinsam und oftmals merken wir, dass uns das gut tut.

Wenn Jesus ein eigenes Gebet um das Eins-Sein der Christen an den Vater richtet, dann muss er damit ein besonderes Anliegen verfolgt haben. Er benennt es mit den Worten: „Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, sollen auch sie in uns sein“. Jesus möchte also mehr als ein allgemein gängiges Miteinander der Menschen untereinander. Er möchte, dass wir Gott mit an unserem Strang ziehen lassen, ihn in unsere Gemeinschaft einbeziehen. Denn Jesus hat selbst erfahren, welche Kraft er aus der Verbindung mit Gott geschöpft hat. Und um diesen Segen bittet er für uns Menschen. Wir müssen ihn nur annehmen.

Sabine Kuper, Atrium Kirche Bremen