Den Himmel berühren
Bibelfenster zum 8. März 2012:
Danach nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt, seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien vor ihren Augen Elija und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten sahen sie auf einmal niemand mehr bei sich außer Jesus.
Einheitsübersetzung, Markus 9, 2-8
Was für eine sonderbare Gesellschaft, die dort auf dem Berg zusammentrifft! Das eine Dreiergespann – zwei der größten Propheten und Gottes eigener Sohn! Und das andere – drei kleine Lichter, ganz normale Handwerker, die gestern noch fischen waren und Netze flickten. Kein Wunder, dass sich Jesus so hoch oben verwandelt. Er strahlt in hellstem Glanz, ist einen Augenblick lang nicht mehr von dieser Welt.
Petrus ist wie immer der Praktiker. Er spürt, dass sie jetzt auf einer Grenze stehen, doch an was denkt er in seiner ganzen Verlegenheit? An das, was er kennt: Jeder Besuch braucht ein Dach über dem Kopf, arbeiten kann er, Hütten bauen auch, also los!
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So sehr man über diese Unbeholfenheit schmunzeln kann, so dankbar bin ich Petrus. Denn wie oft streift auch mich der Glanz des Himmels und ich renne einfach dran vorbei. Bleibe in meiner eigenen, diesseitigen Geschäftigkeit.
Jesus hat diese Erfahrung mit seinen engsten Freunden gemacht: dass Menschen oft gar keinen Sinn haben für Gott. Er bringt uns in Berührung mit dem Himmel und wir kriegen das gar nicht richtig mit. Und trotzdem bleibt er bei uns – auch unten am Berg. Wie groß ist sein Herz!
Martina Kreidler-Kos, Frauenseelsorge