Die Ersten und die Letzten

Bibelfenster zum 22. August 2010:

Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist, und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens.

Einheitsübersetzung, Hebr 12, 1b – 2a

 

Täglich füllt der Sport die Medien. Der Auftakt der Bundesliga steht bevor und immer noch werden die Heldentaten der Leichtathletik-Europameisterschaften in Barcelona analysiert: Verena Sailer, die mit der Nasenspitze zur Sprintkönigin wurde, Matthias de Zordo, der mit links den Speer zum Silber warf, und Christian Reif, der mit einem Riesensatz im Sandkasten der Weitspringer landete.
Die Begeisterung für den Sport war zu Jesu Zeiten nicht viel anders. Die Menschen drängten sich in die Stadien, die Namen der Sieger wurden mit Ehrfurcht und Staunen weitergereicht.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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Paulus, erst Christenverfolger, dann aber Gemeindegründer, Völkerapostel und Weltumsegler, geht immer wieder darauf ein. „Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist“, schreibt er den Hebräern, gemeint sind damit Juden, die Christen geworden sind. Die Christen in Korinth (das ist in Griechenland, wo bekanntlich die Olympischen Spiele erfunden wurden), fragt er: „Wisst ihr nicht, dass die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber dass nur einer den Siegespreis gewinnt?“ An Timotheus, seinen Freund und Mitarbeiter, schreibt er im Rückblick auf sein Leben: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten.“
Ich finde diese Vergleiche des Paulus beeindruckend: Auch der Glaube braucht Training, wie ein guter Lauf. Ohne Anstrengung und Motivation ist da nichts zu gewinnen. Der Glaube braucht auch Ausdauer und einen langen Atem in Zeiten, in denen die Strecke holprig wird, wenn Seitenstiche auftauchen. Er braucht Verpflegungsstationen – ein nahrhaftes Wort, eine Kraft schenkende Feier. Vor allem braucht der Glaube ein Ziel vor Augen: Jesus Christus, unsere Hoffnung, der am Ende des Lebenslaufes auf uns wartet, an welcher Position wir auch immer ankommen. Denn – und auch dieses Jesus-Wort ist dem Sport entliehen: Die Letzen werden bekanntlich bei Gott die Ersten sein!

Diakon Gerrit Schulte