Solidaritätswache vor der Synagoge an Bechorot und Pessach

Beginn:
Ende:

Die Wache der Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde in Osnabrück geht über die jüdischen Feste Purim und Pessach weiter. Sie ist und bleibt ein wichtiges Zeichen und eine Unterstützung nicht nur für die jüdische Gemeinde, sondern das Zusammenleben der Religionen in Osnabrück. Wer eine ganz Schicht (90 Minuten) übernehmen möchte, wende sich an Winfried Verburg (winfriedverburg@gmail.com oder Tel.: 0162 2622100). Es ist natürlich wieder möglich, einfach spontan vorbeizukommen.

WANN?
Montag, 22. April bis Dienstag, 30. April 2024, 17:00 – 20:00 Uhr

WO?
Vor der Synagoge, In der Barlage 41-43, Osnabrück

Erklärung zum Fest:
„Die Kinder Israels waren Sklaven in Ägypten (vgl. 2. Buch Mose). Mittels der zehn Plagen setzte G-tt durch, dass die Kinder Israels ausziehen dürfen. Der Name des Fests geht darauf zurück, dass G-tt die jüdischen Häuser bei der zehnten Plage überschritten (hebr. „passach“) hat und nur die Erstgeborenen der Ägypter bestrafte. Am siebten Tag des Auszugs durchquerten sie das Schilfmeer, das sich für sie auftat. In Erinnerung an den hastigen Auszug, vor dem keine Zeit blieb, das Brot für den Weg säuern zu lassen, darf sieben Tage lang nichts „Gesäuertes“ gegessen werden (Mehl geht ab ca. 18 Minuten nach der Verbindung mit Wasser auf, dies nennt man Gesäuertes). Statt Brot wird daher „Mazza“ gegessen. Am ersten Abend (außerhalb von Israel auch am zweiten Abend) begeht man feierlich in der Familie oder der Gemeinde den „Seder“ (Hebr. für Ordnung, denn diesem Abend liegt eine festgelegte Abfolge zugrunde). Vor allem die Kinder sollen miteinbezogen und dazu ermutigt werden, Fragen zu stellen und vom Auszug aus Ägypten zu erzählen. In einem eigens dafür vorgesehenen Buch, der „Haggadah“, steht hierfür eine festgelegte Abfolge von Erzählungen und Liedern, die teilweise gemeinsam gesungen oder von den Kindern vorgetragen werden. Auch wann welche besonderen Speisen zu essen sind, ist hier beschrieben. Insgesamt sollen an diesem Abend vier Gläser Wein (Traubensaft für die Kinder) getrunken werden. Neben drei „Mazzot“ findet sich eine spezielle Seder-Platte mit symbolischen Speisen auf dem Tisch: Eine Schale mit Salzwasser erinnert Zeiten nachempfinden, ein süßes Mus aus geriebenen Äpfeln, Nüssen und Traubensaft ähnelt den Ziegeln, die die Sklaven brennen mussten und ein hart gekochtes Ei wird üblicherweise damit erklärt, dass alle Nahrungsmittel, außer das Ei, durch das Kochen weicher werden. Wie ein Ei durch das Kochen härter wird, so wuchs auch das jüdische Volk während der Unterdrückung in Ägypten stärker zusammen.“… „Der Auszug aus der Sklaverei symbolisiert die körperliche Freiheit, die ihre Ergänzung an Schawuot findet, dem Fest der Torahgebung, das die geistige Freiheit verkörpert.“

Rabbiner Julian-Chaim Soussan, Purim. In: Annett Abdel-Rahman, Clauß Peter Sajak, Gabriela Schlick-Bamberger, Winfried Verburg, Hg., Religiöse Feste feiern. Impulse aus Judentum, Christentum und Islam für eine inklusive Schulkultur, Göttingen 2023, 28.