Etwa 182,4 Millionen Euro umfasst der Haushalt des Bistums Osnabrück für das Jahr 2021. Darin enthalten sind Ausgaben für die 208 Kirchengemeinden, für caritative Aufgaben, für Bildung und Kultur. Das Geld dafür kommt zum Großteil aus der Kirchensteuer.
Es ist viel Geld, das Astrid Kreil-Sauer verwaltet: Als Finanzdirektorin des Bistums Osnabrück liegt der Bistumshaushalt in ihrer Verantwortung. Und der ist immerhin etwa 182,4 Millionen Euro schwer. Wenn man sich allerdings die Aufgaben ansieht, die damit bewältigt werden sollen, wird die große Summe immer kleiner: Denn mit dem Geld, das zum großen Teil aus der Kirchensteuer stammt, werden nicht nur die Beschäftigten des Bistums bezahlt, also beispielsweise Gemeinde- und Pastoralreferent*innen, Priester und Diakone, Lehrer*innen und Sozialarbeiter*innen, die Angestellten im Bischöflichen Generalvikariat und in den Bildungshäusern. Es werden nicht nur Kirchen renoviert und Gottesdienste gefeiert. Sondern ein großer Teil, etwas mehr als 31,5 Millionen, geht in soziale Zwecke – damit werden Kindertagesstätten, Beratungsstellen oder die Arbeit der Caritas finanziert.
Dabei ist der jetzige Haushalt noch mal kleiner, als der im vorigen Jahr. Der Grund: Corona. Die Pandemie hinterlässt auch bei den Finanzen ihre Spuren. Mit 12,5 Millionen Euro weniger Kirchensteuer-Einnahmen rechnet die Finanzdirektorin: „Frühestens 2023 werden wir wieder auf den Stand von vor der Pandemie kommen“, sagt sie. Und selbst wenn das so eintrifft: Mittelfristig muss das Bistum Einschnitte vornehmen.
Weitere Infos
- In einem Faltblatt unter dem Titel „Einblick – Kirchensteuer 2021“ hat das Bistum Informationen über die Verwendung der Kirchensteuer zusammengestellt. Der Flyer ist in den Kirchengemeinden erhältlich, außerdem in der Finanzabteilung des Bischöflichen Generalvikariates: Telefon 0541 318-171, E-Mail: finanzenundbau@bistum-os.de
- Warum erhebt die Kirche Steuern, wieviel Geld bekommt sie vom Staat und was ist eigentlich der Bischöfliche Stuhl? Antworten auf diese und viele weitere Fragen finden Sie hier!
- Ganz irdisch: Fragen rund um das Thema Kirchenfinanzen werden hier im Video erklärt.
- Auch die Deutsche Bischofskonferenz bietet auf ihrer Internetseite umfangreiche Informationen zum Thema.
Diese seien für viele nicht einfach, so Ulrich Beckwermert, als Generalvikar Leiter der Bistumsverwaltung. Trotzdem bringe dieser Sparprozess auch Chancen: Die Fokussierung könne dazu führen, dass das Bistum sein Profil schärfe. Leitend bliebe die Bistumsvision einer Kirche, die „Gott und den Menschen nahe“ sein wolle. Außerdem sollten die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren der Gesellschaft verstärkt und neue Partnerschaften gesucht werden. „Diese Partnerschaften verankern uns zusätzlich in der Gesellschaft. Kirche öffnet sich. Die Aufgaben, ich denke an die Bewahrung der Schöpfung und das soziale Miteinander, sind so groß, dass sie von allen zusammen angepackt werden müssen. Als Kirche wollen wir hier einen Beitrag leisten.“
Trotz schmälerer Kassen ist also kein Jammern angesagt im Bistum Osnabrück. „Ich sehe, bei allen Herausforderungen, das Bistum Osnabrück gut aufgestellt“, so Ulrich Beckwermert. „Wir haben die Menschen, die mit anpacken, wir haben Ideen, wie wir Kirche in der säkularen Gesellschaft von heute gut leben können. Das macht mir Mut für die Zukunft.“