Dankbarkeit ist gut fürs Herz

Frau, die mit den Händen ein Herz zeigt
Bild: canva.com

Es geschah auf dem Weg nach Jerusalem: Jesus zog durch das Grenzgebiet von Samárien und Galiläa. Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und es geschah: Während sie hingingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu auf das Angesicht und dankte ihm. Dieser Mann war ein Samaríter. Da sagte Jesus: Sind nicht zehn rein geworden? Wo sind die neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gerettet.

Lukas 17,11-19

Dankbar sein, „Danke“ sagen: Das lernen viele Menschen schon von klein auf. Manchmal kommt mir das Wort „Danke“ schnell über die Lippen, weil ich es gewohnt bin und nicht, weil ich es wirklich fühle und aus dem Herzen heraus meine. Schade eigentlich, denn sich bei jemandem bedanken kann bei meinem Gegenüber sicherlich viel auslösen: Man spürt Wertschätzung, Bestätigung und Motivation, das Richtige getan zu haben und zu tun. Ein „Danke“, das aus vollem Herzen zu mir gesagt wird, lässt mich wachsen und ich merke: Mein Handeln bewirkt etwas bei einem anderen Menschen, hat Resonanz.

Foto von Franziska Notzon
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Im Lukasevangelium hören wir auch von einer „Dankbarkeitsgeschichte“: Jesus ist unterwegs. Sein Weg ist lang, das Ziel ist Jerusalem. Auf dem Weg begegnet er vielen Menschen, wahrscheinlich wird er auch von vielen begleitet. Dann begegnen ihm zehn Aussätzige, die Heilung erbitten. Jesus schickt sie zu den Priestern und sie werden geheilt. Einer von ihnen, ein Samariter, kehrt anschließend zu Jesus zurück und bedankt sich bei ihm. Er hat nachgedacht: Wem verdanke ich mein Heil? Wer hat mir, dem Samariter, einen Weg des Heils aufgezeigt? Er dankt Jesus für die Heilung und Jesus ermutigt ihn und pflichtet ihm bei „Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gerettet!“

Und so geht es Jesus auch sicher nicht nur um den äußerlichen Akt des Danke-Sagens. Vielmehr geht es ihm um die grundsätzliche Einstellung zum Leben: um das Bewusstsein, dass unser gesamtes Leben ein Geschenk ist. Es geht ihm um eine dankbare Grundeinstellung des Herzens. „Dein Glaube hat dich gerettet“, das heißt: Mein Glaube kann mir helfen, das Leben dankbar anzunehmen. Eine solche dankbare Grundeinstellung verändert das eigene Herz und tut nicht nur dem Gegenüber, sondern auch und vor allem einem selbst gut! Darin liegt der Aufruf an uns alle, an mich: Dankbarkeit bewusst auszudrücken und zu leben.

Franziska Notzon