Das kleine ABC der Dankbarkeit

Danke in verschiedenen Sprachen
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Am 21. September wird jedes Jahr der „Welttag der Dankbarkeit“ gefeiert – und bis zum Fest Erntedank am 5. Oktober 2025 ist es auch nicht mehr weit. Gerade ist also die perfekte Zeit, um mehr Dankbarkeit in Ihr Leben zu bringen! Warum sich das lohnt, lesen Sie hier.

Dass Dankbarkeit positive Effekte hat, ist inzwischen bekannt: Studien zeigen, dass Menschen, die häufig dankbar sind, insgesamt Zufriedener durchs Leben gehen, weniger stressanfällig sind und besser schlafen. Außerdem fällt es ihnen leichter, Beziehungen zu pflegen und sich selbst etwas Gutes zu tun. All das wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit aus und kann neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge sogar zu einer höheren Lebenserwartung führen.

Aber wie funktioniert das am besten mit der Dankbarkeit? Dazu finden Sie im kleinen ABC der Dankbarkeit auf dieser Seite einige Tipps und Tricks.

Schwierig, Tipps mit diesem Wort zu beginnen: Disziplin. Hört sich anstrengend an … Aber es stimmt: Dankbarkeit und Disziplin gehören zusammen. Wer mehr Dankbarkeit empfinden und empfangen möchte, muss meist ein wenig üben. Die gute Nachricht: Dankbarkeit lässt sich sehr gut trainieren! Durch regelmäßige Praxis wird das Gefühl mehr und mehr zur Gewohnheit – zum Beispiel, indem man jeden Abend drei Dinge aufschreibt, für die man am Tag dankbar war oder sich in der Mittagspause ein paar Minuten Zeit für ein kurzes Dankgebet nimmt. Ein wichtiges Stichwort in diesem Zusammenhang: Achtsamkeit. Beide Begriffe hängen eng zusammen, denn Dankbarkeit ist eine Form der Achtsamkeit, die den Blick auf das Positive lenkt und die Wertschätzung für das Hier und Jetzt fördert.

Um Achtsamkeit im Alltag einzuüben, gibt es neben vielen Tipps im Internet und in Büchern auch einige gute Apps, z.B. “Evermore”. Dieses kostenlose Angebot der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers bietet neben inspirierenden Fragen und Worten auch kostenlose Meditationen zum Hören und Lesen, die individuell zusammengestellt werden können – z.B. für mehr Klarheit, besseren Schlaf, Begegnungen mit Gott, Trost oder Glück und Dankbarkeit. Detaillierte Infos dazu finden Interessierte hier: https://evermore-app.de

Wer dankbar ist, stellt Nähe her. Zu anderen Menschen, aber auch zu sich selbst. Manchmal ist es gar nicht so leicht, diese Nähe zuzulassen, sie an- und in sich aufzunehmen. Vielen fällt es schwer, sich selbst etwas Gutes zu tun. Aber Sie dürfe stolz darauf zu sein, sich zur morgendlichen Joggingrunde aufgerafft oder eine Pause gemacht zu haben! Und sie dürfen andere um Hilfe bitten und sich helfen lassen – das ist nicht schwach oder egoistisch, sondern menschlich und eine Grundlage für Momente der Dankbarkeit, die weiterwirken.

Damit Dankbarkeit ihre positive Wirkung voll entfalten kann, ist es wichtig, sie aktiv zu zeigen. Gut funktioniert das zum Beispiel mit einem Kompliment, denn wer seinem Umfeld mit Wertschätzung begegnet, stärkt Beziehungen und macht nicht nur sich, sondern auch andere glücklich. Wichtig, damit das funktioniert: Nicht einfach wild drauf los loben, sondern bewusst wahrnehmen und konkret werden, also statt “Du bist echt nett,” besser “Ich finde es toll, wie du immer darauf achtest, dass sich alle wohlfühlen.” Außerdem entscheidend: Gute Komplimente kommen von Herzen und sind meist gar nicht kompliziert: “Du bist meine Rettung – danke, dass du immer daran denkst, Kaffee zu kochen!”

Stress im Job oder Probleme in der Beziehung, Krankheit Sorgen oder Müdigkeit – all das gehört zum Leben. Auch, wenn man mehr Dankbarkeit in den Alltag bringen möchte, wird es weiter Herausforderungen und Rückschläge geben, denn niemand kann ständig dankbar sein und immer nur das Positive sehen. An manchen Tagen kann ich dankbar für den Regen sein, der mich völlig durchnässt, weil ich an den Garten denke, der dringend Regen braucht. An anderen Tagen bin ich einfach sauer, weil ich nach dem Schauer kalt und nass bin und die neuen Schuhe ganz verdreckt sind. Das ist ok bzw. alles eine Frage der Balance

Wie: Amen. Dieses Wort beendet häufig christlichen Gebete und Segen. Übersetzt wird es oft mit: So sei es. Amen signalisiert Zustimmung und Bekräftigung. Wer Amen sagt, vertraut darauf: Es wird gut werden – weil Gott da ist und es gut mit mir meint. Probieren Sie es doch gleich mal aus: 

Gott, ich danke dir für diesen Tag –  
für das Licht, die Stille und alles, was du auf dich nimmst. 
Du hast uns dein Haus gebaut und deine Schöpfung anvertraut. 
Du bist da und liebst – bedingungslos und immer. 
Es gibt viele Gründe dir zu danken! 
Hilf mir, Gott, bewusst durch diese Welt zu gehen 
und deine kleinen und großen Geschenke zu erkennen. 
Amen. 

Wenn Ihnen das mit der Dankbarkeit gerade schwerfällt, weil die aktuelle Lage verzwickt und die Zukunft allzu ungewiss ist, dann kann ein Rückblick hilfreich sein: Welche Erlebnisse oder Orte haben Ihnen in Ihrem Leben Kraft gegeben? Wer war in schwierigen Situationen an Ihrer Seite? Was hat Ihnen bei Angst, Trauer oder Wut geholfen? Positive Erinnerungen helfen, das Gefühl für Dankbarkeit wieder zu (emp)finden.

Kann Künstliche Intelligenz Tipps zum Thema geben? Der KI-Chatbot ChatGTP schreibt folgende Antwort auf die Frage, was das Wichtigste ist, das man über Dankbarkeit wissen sollte:

„Dankbarkeit bedeutet, die positiven Aspekte im Leben bewusst wahrzunehmen und Wertschätzung auszudrücken – für Dinge, Erfahrungen oder Menschen, die unseren Alltag bereichern. Dankbarkeit ist eine Haltung, die den Fokus von Mangel zu Fülle verschiebt, weil sie das Gute wahrnimmt, festhält und weitergibt.“  

Danke, für diese Zusammenfassung!

Im christlichen Glauben gibt es sogar einen eigenen Feiertag zum Thema: Erntedank wird immer am ersten Sonntag im Oktober gefeiert und ist eines der ältesten Feste überhaupt. Es war schon vor Christus bekannt und wurde vermutlich im dritten Jahrhundert in das Brauchtum der römischen Kirche übernommen. Ein traditioneller Tag also – und doch auch sehr modern, wenn man ihn auch als Erinnerung an Gottes Auftrag versteht, nicht nur von der Erde zu leben, sondern sie auch zu schützen. Wie das im Bistum Osnabrück geschieht, erfahren Sie hier: https://bistum-osnabrueck.de/schoepfung 

Inspiration für Dankbarkeit ist auch im Buch der Bücher zu finden! So schreibt zum Beispiel der Apostel Paulus in seinem Brief an die Epheser: „Sagt Gott, dem Vater, jederzeit Dank für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus!“ (Eph 5,20) Bibel-Expertin Silke Klemm lädt dazu ein, öfter mal laut oder leise „Gott sei Dank!“ zu sagen – warum das gesünder, entspannter und glücklicher macht, erklärt sie hier: https://bistum-osnabrueck.de/gott-sei-dank

Egal, ob im Takt oder nicht, ob singen, musizieren oder tanzen – auch die Hitlisten bieten einige Tipps zum Thema Dankbarkeit. Den wahrscheinlich bekanntesten gibt’s von der Band ABBA mit “Thank you for the music” – vielleicht hören Sie aber auch lieber Mark Forsters “Danke Danke” oder ganz klassisch “Danke für diesen guten Morgen” vom Martin Gotthard Schneider?! Es gibt viele schlaue Texte und hörenswerte Beats, manche auch mit Ohrwurmgarantie – für welchen Song sind Sie dankbar? Wie klingt der Soundtrack Ihres Lebens? Posten Sie es gerne in die Kommentare unter diesem Artikel 😊

Die bestandene Prüfung, Sonnenschein am Morgen, Gesundheit oder eine unverhoffte Begegnung – wofür sind Sie dankbar? Erzählen Sie davon, in den Kommentaren unten auf dieser Seite!

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